Bischof Schneider mit klaren Forderungen an Papst Leo XIV.

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Ein bedeutendes Interview mit klaren Forderungen – aber auch eine nüchterne Erinnerung an die tiefere Kirchenkrise

Die Messe aller Zeiten

In einem ausführlichen Interview mit der apostolischen Initiative Know, Love, and Live Your Faith hat Bischof Athanasius Schneider sich mit bemerkenswerter Klarheit und übernatürlichem Blick zur gegenwärtigen liturgischen Lage und zur Zukunft der überlieferten römischen Liturgie unter Papst Leo XIV. geäußert. Damit ist er der erste amtierende Diözesanbischof außerhalb traditioneller Gemeinschaften, der dem neuen Papst aufrichtige, aber bestimmte Forderungen zur Förderung der tridentinischen Liturgie unterbreitet – ein historischer Schritt.

„Die überlieferte Liturgie ist ein Werk des Heiligen Geistes“

Zu Beginn des Gesprächs sprach S.E. Schneider die andauernde Verfolgung der überlieferten Messe an, wie sie unter dem Dokument Traditionis Custodes besonders in Frankreich, den USA und Argentinien sichtbar geworden ist. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich:

„Diese Liturgie kann nicht zerstört werden. Sie ist das Werk des Heiligen Geistes durch die Jahrhunderte.“

„Wie in der Zeit des Arianismus wird die göttliche Vorsehung den Frieden mit der Tradition wiederherstellen.“

„Die Kirche gehört Jesus Christus, nicht dem Papst, noch uns.“

Mit dieser Aussage ruft Bischof Athanasius Schneider die Gläubigen zur übernatürlichen Gelassenheit auf. Die Kirche sei nicht Eigentum eines Pontifex, sondern unauflöslich mit Christus verbunden. Dieses Christus-Zentrum der Kirche zu betonen, ist zentral, besonders in Zeiten päpstlicher Verwirrung.

Appell an Leo XIV.: „Der Papst muss die Kinder schützen“

Auf die Frage, was der neue Papst tun solle, riet Er davon ab, direkt mit dem Kurs seines Vorgängers zu brechen, sondern schlug vor, mit dem Kardinalskollegium Rücksprache zu halten und ein neues Dokument zu erlassen, das die volle Freiheit der überlieferten Messe wiederherstellt:

„Der Papst muss die Kinder schützen, die in dieser Liturgie aufgewachsen sind. Sie dürfen nicht als Katholiken zweiter Klasse betrachtet werden. Die Kirche ist eine Mutter; sie muss alle ihre Kinder lieben.“

„Ein guter Vater schützt seine Kinder, wenn die Älteren sie schlecht behandeln. Der Papst muss willkürliche Verfolgungen verhindern.“

Diese Worte haben zwar Gewicht, denn sie berühren das Herz vieler Familien, die durch liturgische Konflikte innerlich zerrissen wurden. Sie weisen jedoch auch auf eine bedauerliche Realität hin: Dass viele Bischöfe ihre Autorität “nutzen”, um die Tradition zu unterdrücken – ein Skandal, der das Vertrauen in die Hirten erschüttert hat. Ebenso wäre es wohl eindeutiger, wenn der Papst dieses Schreiben verurteilt, alles andere würde sonst eine gewisse Harmonie zwischen den beiden Dokumenten herstellen, insofern ein neues Dokument über die überlieferte Liturgie überhaupt erscheinen wird.

Mit größter Entschlossenheit wandte sich Bischof Schneider gegen das Dokument Fiducia supplicans, das Segnungen für objektiv sündhafte Verbindungen erlaubt:

„Mit diesen Segnungen bestätigen wir Menschen in der Sünde, was ihre Erlösung gefährdet. Es ist ein sehr schwerwiegendes Unterlassen der Nächstenliebe.“

„Fiducia supplicans ist eine Abscheulichkeit und eine Sophisterei.“

Derartige Klarheit in moralischen Fragen ist selten geworden – doch genau dies brauchen die Gläubigen heute. Schneider benennt hier nicht nur einen theologischen Irrtum, sondern eine pastorale Katastrophe, die Millionen von Seelen in falscher Sicherheit wiegt.

Er forderte Papst Leo XIV. auf, das Dokument zurückzuziehen.

Über die Tendenz, Verstorbene sofort zu heiligen, äußerte sich Schneider ebenfalls kritisch:

„Das ist ein schwerwiegendes Unterlassen der Nächstenliebe gegenüber den Seelen im Fegefeuer. Franziskus ist wohl noch nicht im Himmel, angesichts seiner ernsthaft problematischen Handlungen.“

Die neue Messe und familiärer Friede

Gefragt von einer Mutter über liturgische Spannungen in der Familie, antwortete Schneider:

„Wenn die Neue Messe würdig gefeiert wird, kann man zur Wahrung des Familienfriedens teilnehmen. Aber es muss gegenseitiger Respekt herrschen. Das gemeinsame Rosenkranzgebet hilft, die Einheit zu bewahren.“

Diese Antwort zeigt seine pastorale Umsicht. Dennoch bleibt die Gefahr, durch eine Teilnahme an der „würdig gefeierten“ neuen Liturgie unbewusst die modernen Irrtümer mitzutragen. Hier ist geistliche Unterscheidung gefragt. Warum der Neue Ritus keine Option ist, könnt ihr euch im folgendem Video anhören: “62 Gründe gegen die Neue Messe“.

Private Zelebration trotz Verbot: „Mit gutem Gewissen“

Besonders bemerkenswert war sein Wort an Priester, denen die Zelebration der alten Messe verboten wird:

„Weder der Papst, noch ein Bischof, noch ein Ordensoberer hat die Autorität, etwas zu verbieten, das der ganzen Kirche gehört.“

Auf die Wurzel der Kirchenkrise angesprochen, äußerte sich S.E. Schneider wie folgt:

„Der Modernismus hat das Episkopat unterwandert. Das Konzil enthält keine formellen Häresien, aber objektive Irrtümer und Zweideutigkeiten. Einige Punkte müssen korrigiert werden.“

Der Zusammenbruch der Liturgie und der Glaube vieler Katholiken begann nicht 1962, aber wurde durch das Konzil und seine Anwendung dramatisch beschleunigt, so der Bischof. Auch ist es bemerkenswert, dass Er behauptet, dass eine Korrektur möglich wäre. Viele Neokonservative bekommen bei solchen Äußerungen Schnappatmung.

Ein historischer Appell – aber keine Lösung der Krise

Mit seinem Interview ist Bischof Schneider der erste Diözesanbischof außerhalb traditioneller Institute, der dem neuen Papst mit Respekt, aber Nachdruck empfiehlt, die tridentinische Messe umfassend zu “befreien”. Das ist ein bedeutender Schritt – nicht nur für die Gläubigen, sondern auch als Zeichen dafür, dass die überlieferte Liturgie nicht am Rand der Kirche steht, sondern in ihrem Zentrum.

Doch so sehr eine Freigabe der überlieferten Liturgie helfen würde, das Übel der gegenwärtigen Kirchenkrise wird dadurch nicht gelöst, sondern nur mehr verschleiert. Es ist eine Krise der Ekklesiologie, eine Krise des Glaubensverständnisses, des Lehramtsbegriffs, der sakramentalen Theologie. Es genügt nicht, die hl. Messe wieder zu “erlauben” – es braucht eine Rückkehr zur Lehre der Kirche aller Zeiten.

 

Quelle: Catholic Conclave – Blogspot

2 Antworten

  1. Bischof Schneider ist in seinen Aussagen immer sehr klar und in allem um das Heil der Seelen besorgt. Eine Wohltat und ein großes Geschenk des Himmels, so einen Hirten in dieser Zeit der Verwirrung haben zu dürfen! Allerdings ist er kein Diözesanbischof, sondern Auxiliarbischof, was aber letztlich sogar ein Vorteil sein dürfte, da es ihm die Möglichkeit gibt, seinen Wirkungskreis weiter über die Grenzen der Diözese hinaus zu erstrecken, als es bei einem Diözesanbischof mit all den Aufgaben, die die Verealtung seiner Diözese mit sich bringt, möglich wäre.

  2. Die katholische kirche hat über 5000 Bischöfe. Wie bedauernswert wäre Papst Leo, wenn nun jeder seine Erwartungen und seine Sicht der Dinge an ihn richten würde.

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