Die Ära Jorge Mario Bergoglios, bekannt als Papst Franziskus, ist zu Ende gegangen. Sein Fischerring wurde zerbrochen, seine Wohnung versiegelt. Viele hoffen nun auf eine Wende, auf eine Rückkehr zur wahren Ordnung. Doch ist diese Hoffnung berechtigt?
Franziskus wird beerdigt
Bereits während der Begräbnisfeierlichkeiten erklangen die wohlbekannten Phrasen: „Brüderlichkeit, Einheit im menschlichen Geist, Kirche für alle, Menschheitsfamilie“. Der freimaurerische Geist, der das Pontifikat Franziskus geprägt hat, wurde ein letztes Mal öffentlich in Szene gesetzt. Zwölf Jahre lang hatte Franziskus diese antikatholische Agenda energisch vorangetrieben.
Die Welt und der Papst
Zur Beerdigung erschienen die Mächtigen der Welt – Staatsoberhäupter, die teils den absurdesten Weltanschauungen anhängen. Ob sie aus echtem Respekt gegenüber dem Papsttum oder lediglich aus weltlicher Gepflogenheit anreisten, bleibt dahingestellt. Deutlich jedoch wurde: Selbst ein liberaler Papst und eine seit mehr als fünfzig Jahren andauernde Kirchenkrise konnten das grundsätzliche Verlangen der Welt nach dem Papsttum nicht vollständig auslöschen.
Doch endet damit wirklich die Epoche Franziskus? Die schweren Wunden, die der Kirche durch die “Segnung” gleichgeschlechtlicher “Partnerschaften”, die Ideologisierung der Nächstenliebe etwa durch Impfkampagnen und die bedingungslose Unterstützung der Migrationsagenda zugefügt wurden, sind Legion. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Und dennoch: Die Antwort ist eindeutig. Nein, die Ära endet nicht.
Das Märchen vom konservativen Papst
Es gibt unter den Kardinälen Persönlichkeiten wie Robert Sarah oder Gerhard Ludwig Müller, die ohne Zweifel größere Umsicht und Ernsthaftigkeit in das höchste Amt einbringen könnten. Sie würden Schaden von der Kirche abwenden und manches der offenen Wunden heilen. Doch es wäre ein Irrtum zu glauben, ein konservativer Papst allein könne die Krise überwinden.
Denn einen konservativen Papst hatten wir bereits – und die Kirchenkrise schritt dennoch unaufhaltsam voran. Mit großem Dank blicken wir auf Papst Benedikt XVI., doch die überlieferte Liturgie neben dem neuen Messritus verweilen zu lassen, hat nichts gebracht. Solange die Wurzel des Übels – das Zweite Vatikanische Konzil und die daraus hervorgegangene Zerstörung des heiligen Ritus – nicht entschieden angegangen wird, bleiben konservative Reformen reine Kosmetik. Die Hermeneutik der Kontinuität, wie sie Benedikt XVI. vertrat, reicht nicht aus, um das lodernde Feuer zu löschen. Im Gegenteil: Sie droht, die Gläubigen in einer Illusion des Friedens zu wiegen, während die Fundamente weiter erodieren. Und die Kardinäle vertreten genau diese Illusion um die Hermeneutik der Kontinuität.
Ist denn alles verloren?
Nein. Das letzte Wort hat der Himmel. Wir erhalten die Hirten, die wir verdienen. Selbst aus den Reihen der konservativen Kardinäle kann Gott einen wahren Erneuerer erwecken. Schon jetzt zeigt sich, dass viele, die einst schweigend hinter Franziskus standen, sich heute offen gegen seine zerstörerische Linie stellen.
Auch die Kritik am Konzil und am Neuen Ritus wächst beständig. Doch letztlich wird die wahre Erneuerung erst dann sichtbar werden, wenn ein Papst erscheint, der sich der Tiara bedient – jenes Symbols der dreifachen Vollgewalt des Papsttums über Kirche, Welt und Himmel – und unmissverständlich die Rückkehr zur überlieferten Ordnung verkündet.
Ist dieser Tag heute möglich?
Menschlich gesehen: Nein. Göttlich gesehen: Ja.
Ob wir ihn bald erleben werden, bleibt abzuwarten. Es ist wahrscheinlich, dass noch weitere Verwüstungen geschehen müssen, damit die Illusionen des modernistischen Zeitgeistes endgültig zerbrechen. Erst dann wird die Kirche wieder einen Papst erhalten, der im Glanze der Wahrheit die Tiara trägt und die sichtbare Ordnung der Kirche wiederherstellt.