Syrien in der Hand der Terroristen – Kardinal Zenari hofft auf „Versöhnung“

Syrien, ein Land, das einst als Wiege der Christenheit galt, befindet sich weiterhin in den Händen von Terroristen. Kardinal Mario Zenari, der Apostolische Nuntius in Damaskus, spricht dennoch von einem möglichen „Schritt zur Versöhnung“. Seine Worte, veröffentlicht von VaticanNews am 8. Dezember, geben Einblick in die prekäre Lage der Christen und die Unsicherheit über ihre Zukunft im Land.

Die aktuelle Lage

Zenari beschreibt den Weg in die Zukunft als „steil“. Doch die, die die Macht ergriffen haben – darunter Gruppierungen, die in den vergangenen Jahren für Gewalt und Christenverfolgung verantwortlich waren – versprechen nun, „alle zu respektieren“ und „ein neues Syrien aufzubauen“. Man fragt sich, ob diese Versprechen mehr als bloße Worte sind. Besonders brisant: Unmittelbar nach der Machtübernahme trafen sich die neuen islamischen Machthaber mit den Bischöfen in Aleppo. Dort versicherten sie den kirchlichen Vertretern, die verschiedenen religiösen Konfessionen, insbesondere die Christen, zu respektieren. Die Geschichte lehrt jedoch, dass solche Versprechen von Akteuren dieser Art meist kurzlebig sind. Kardinal Zenari scheint dennoch Hoffnung zu haben. Er spricht davon, dass sich „eine Tür der Hoffnung öffnen könnte“, da andernfalls die Hoffnung für Syrien und seine Christen „bereits tot“ sei. Die USA und Israel, die nicht selten Einfluss nehmen in schwierigen Situationen, um noch mehr Chaos und Krieg zu stiften, haben bereits Stellungen in Syrien angegriffen.

Junge Syrer fliehen – keine Zukunftsperspektiven

Ein weiterer Aspekt, der die tiefe Krise in Syrien verdeutlicht, ist die wirtschaftliche Lage. Laut Kardinal Zenari haben die syrischen Jugendlichen nur noch einen Wunsch: das Land zu verlassen. Besonders in den letzten zwei Jahren sei der Drang zur Flucht spürbar gestiegen. Die jungen Menschen sähen „keine Zukunft in ihrem Land“, so Zenari. Wohingegen Viele Christen betonten, bleiben zu wollen. Diese Entwicklung ist kein gewöhnlicher Prozess, sondern Folge der Zerstörungen durch den Krieg, der ausländischen Einflussnahme und der wirtschaftlichen Isolation. Während Terrorgruppen die Kontrolle übernehmen, bricht die Infrastruktur zusammen. Ohne wirtschaftliche Perspektiven, Sicherheit und Stabilität bleibt den jungen Menschen nur die Flucht. Das bedeutet für die christlichen Gemeinschaften eine noch stärkere Schwächung, denn die Abwanderung der Jugend bedeutet den Verlust einer zukünftigen Generation von gläubigen Katholiken.

Realistische Hoffnung oder naive Illusion?

Die Worte des Kardinals sind Ausdruck der schwierigen Situation der Kirche in Syrien. Er wagt es, von einer „Versöhnung“ zu sprechen – mit denselben Kräften, die das Land in Blut getränkt haben. Kritische Stimmen könnten fragen, ob diese Haltung angesichts der historischen Erfahrung mit islamistischen Gruppierungen nicht zu blauäugig ist. Zu oft haben Christen in islamisch dominierten Ländern schmerzhaft erfahren müssen, dass Versprechen von „Respekt“ und „Koexistenz“ nur Taktiken waren, um Zeit zu gewinnen und die Kirche weiter zu zerstören.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge