Alte Messe – Zwei Stimmen, ein Konflikt und ein Papst, der schweigt

Wird Papst Leo XIV. die Alte Messe “befreien” oder das Erbe seines Vorgängers festigen?

Pater Alejandro Moral O.S.A. – der Vertraute im Innern

Pater Alejandro Moral, Generalprior der Augustiner und enger Freund des Papstes – manche nennen ihn gar den besten Freund – gab DOMRADIO ein Signal, das kaum unmissverständlicher sein könnte:

DOMRADIO.DE: “Es gibt Gruppen in der Kirche, die hoffen, dass Papst Leo mit Blick auf die sogenannte Alte Messe einen anderen Kurs fahren wird als sein Vorgänger, der bei diesem Thema sehr restriktiv war. Davon erhoffen Sie sich eine größere Einheit in der Kirche. Wie schätzten Sie den Papst diesbezüglich ein?”

Pater Moral: “Ich halte es für ausgeschlossen, dass dieses Thema unter Leo XIV. wieder auf den Tisch kommt. Das wäre auch nicht sinnvoll, denn die Kirche hat sich im Zweiten Vatikanischen Konzil reformiert – auch ihre Liturgie. Wir müssen als Mitglieder der Kirche alle unseren Teil dazu beitragen, dass wir in Gemeinschaft bleiben. Das gilt auch diese Gruppen, die die Alte Messe fördern.”

Ein enger Freund des Papstes betont öffentlich die Wichtigkeit der nachkonziliaren “Reformen”. Wer diese also nicht zufrieden inhaliert, dessen Gemeinschaft mit der Kirche müsse scheinbar angezweifelt werden. Es spricht zwar einiges dafür, dass man Pater Moral glauben könnte, allein deswegen, weil seine Freundschaft mit dem Papst sehr eng sein sollte, jedoch wissen wir auch, dass liberale Haltungen oft von persönlicher Überzeugung getragen werden, die gerne auch bei anderen “gesehen” werden, ohne die tatsächliche Haltung des anderen bei bestimmten Themen zu kennen.

Kardinal Raymond Burke 

Auf einem Kongress der Latin Mass Society of England and Wales rief Kardinal Burke den Heiligen Vater quasi zum Handeln auf – und zwar deutlich:

„Ich hoffe, dass er [Papst Leo] die Verfolgung der Gläubigen in der Kirche beendet, die Gott nach der älteren Form des Römischen Ritus verehren wollen – dieser Verfolgung aus dem Innern der Kirche.“

„Ich hoffe, dass er sich so bald wie vernünftigerweise möglich dieser Frage annimmt und den Zustand wiederherstellt, wie er nach Summorum Pontificum bestand, ja sogar weiterentwickelt, was Papst Benedikt XVI. so weise und liebevoll für die Kirche geregelt hat.“

Der amerikanische neokonservative Kardinal stellt den neuen Papst damit vor eine dramatische Alternative: Beseitigt Leo XIV. die Restriktionen oder festigt er sie?

Ein weiterer Aspekt, der die Spannung erhöht: Kardinal Burke und Papst Leo trafen sich offenbar mehrfach in privatem Rahmen vor dem Konklave. Dass Burke dabei auf die Notwendigkeit hingewiesen hat, die überlieferte Liturgie wieder „freizugeben“, gilt unter römischen Beobachtern als nahezu sicher. Ob Papst Leo XIV diesem Appell innerlich folgt oder ihn lediglich zur Kenntnis genommen hat, bleibt jedoch offen. Das vorherrschende päpstliche Schweigen erlaubt derzeit keine klare Interpretation. Trotz aller mediengestützten Hoffnungsszenarien bleibt nur Spekulation. Klarheit wird es erst geben, wenn Leo XIV selbst spricht – bis dahin herrscht Ungewissheit.

Sollte Papst Leo XIV tatsächlich die “Restriktionen” gegen die überlieferte Liturgie lockern, käme das einer impliziten Korrektur von Papst Franziskus gleich – insbesondere seines Motu proprio Traditionis custodes. Bisher jedoch hat Leo XIV offenkundig jede direkte Abweichung von Franziskus’ Kurs vermieden, mit einer möglichen Ausnahme: der vorsichtigen Korrektur von Amoris laetitia. In allen anderen Bereichen scheint der neue Papst bemüht, “Kontinuität” zu wahren und keine offene Distanz zum pontifikalen Skandalerbe seines Vorgängers erkennen zu lassen. Gerade deshalb wäre ein Schritt hin zur “Freigabe” der Alten Messe ein deutliches Zeichen – nicht nur liturgisch, sondern kirchenpolitisch.

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Vergelt’s Gott!

Eine Antwort

  1. Er hat bereits die anonyme Übergabe der Pallien an die neu ernannten Erzbischöfe korrigiert. Er wird dies selbst tun und nicht durch andere tun lassen.

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