Jordan Peterson und sein falsches Evangelium: Eine Warnung

Jordan Peterson | Public domain, via Wikimedia Commons

Jordan Peterson, der kanadische Psychologe und Kulturkritiker, hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Anhängerschaft gewonnen. Sein Aufstieg begann im Jahr 2016, als er sich gegen die Einführung genderneutraler Pronomen in Kanada aussprach. Viele sahen in ihm einen mutigen Verteidiger traditioneller Werte. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich in seinen Ansichten über das Christentum eine gefährliche Verzerrung der Lehre, die einem modernen Gnostizismus ähnelt.

Ein faszinierender, aber gefährlicher Denker

Peterson ist ein hochintelligenter Mann, der viele komplizierte und tiefgründige Themen anspricht. Seine Vorträge zur Psychologie, Philosophie und zur Krise der modernen Kultur sind in vielerlei Hinsicht anregend und relevant. Doch wenn er über das Christentum spricht, zeigt sich, dass seine Darstellung von wesentlichen Glaubensinhalten oft nicht der Realität entspricht.

In einem Interview mit Richard Dawkins, einem bekannten Atheisten, und dem YouTuber „Cosmic Skeptic“, wurde Peterson gefragt, ob er an die Jungfrauengeburt als historischen Fakt glaube. Statt diese zentrale Glaubenswahrheit klar zu bejahen, antwortete er ausweichend: „Ich weiß es nicht.“ Für Peterson scheint die Jungfrauengeburt weniger eine Tatsache zu sein, als vielmehr eine symbolische Geschichte mit tieferer psychologischer Bedeutung.

Die Leugnung historischer Tatsachen

Das Problem mit Petersons Darstellung des Christentums ist seine Weigerung, zentrale historische Tatsachen anzuerkennen. Er erklärt die biblischen Geschichten oft metaphorisch und betont ihre „tiefere Bedeutung“. Doch das Christentum ist nicht nur ein Symbolsystem, sondern basiert auf realen Ereignissen, wie der Auferstehung Jesu Christi, der Jungfrauengeburt und vielen weiteren. Diese Ereignisse sind keine Metaphern, sondern die Grundlage des Glaubens.

Peterson weigert sich, die Auferstehung als historischen Fakt anzuerkennen. In einer Diskussion erklärte er, dass er nicht wisse, „wie man die Bedeutung der Auferstehung vollständig erklären“ könne. Statt die Auferstehung als das zentrale Ereignis der christlichen Geschichte zu bekennen, bietet er eine psychologische und symbolische Interpretation an, die den wahren Kern des christlichen Glaubens verwässert.

Ein moderner Gnostizismus

Petersons Ansichten über das Christentum erinnern an den Gnostizismus, eine Lehre, die schon in den frühen Jahrhunderten der Christenheit als Irrlehre erkannt wurde. Gnostiker lehrten, dass geheimes Wissen (Gnosis) der Schlüssel zur Erlösung sei und dass die materielle Welt böse sei. Auch Petersons Version des Christentums ist zutiefst gnostisch und häretisch. Er betrachtet die biblischen Tatsachen als symbolische Lehren, die dem Menschen helfen, sich psychologisch und spirituell weiterzuentwickeln.

Ein weiteres Beispiel für diese Denkweise ist Petersons Erklärung zur Strafe Evas in Genesis. Er argumentierte, dass die Schmerzen bei der Geburt einfach durch die Evolution des menschlichen Gehirns verursacht werden. Diese wissenschaftliche Erklärung, die rein naturalistisch ist, untergräbt die tiefe spirituelle Bedeutung des Sündenfalls und der Strafe Gottes. Für Peterson ist die Bibel kein Bericht über historische Ereignisse, sondern eine Sammlung von Metaphern, die den psychologischen Zustand des Menschen beschreiben.

Die Schatten von Teilhard de Chardin

Petersons Lehren haben viel Ähnlichkeit mit denen von Teilhard de Chardin, einem Jesuiten, der die Kirche mit seiner evolutionären Theologie in Aufruhr versetzte. Teilhard lehrte, dass die Menschheit durch einen evolutionären Prozess zu einem „Omega-Punkt“ strebe, einem Zustand der vollständigen Einheit mit Gott. Auch Peterson betrachtet die Entwicklung der Menschheit und die biblischen Geschichten als einen fortwährenden evolutionären Prozess. Dies zeigt sich besonders in seiner Interpretation von Genesis, wo er den Sündenfall und die Strafe Evas als evolutionäre Notwendigkeit erklärt.

In einem seiner Vorträge ging Peterson sogar so weit, die biblische Darstellung der Schlange in Genesis als eine Art „ursprüngliches Gedächtnis“ zu erklären, das die frühen Menschen von ihren Begegnungen mit Raubtieren hatten. Er argumentiert, dass die Vorstellung des Bösen in der Bibel letztlich auf evolutionäre Ängste vor Schlangen und anderen Raubtieren zurückzuführen sei. Diese Interpretation ist nicht nur eine Verzerrung der biblischen Lehre und schlichtweg härerisch, sondern auch eine Entheiligung der spirituellen Tiefe der Heiligen Schrift.

Ein gefährlicher Weg

Jordan Petersons Lehren mögen auf den ersten Blick faszinierend erscheinen, doch sie führen letztlich in die Irre. Seine Betonung der psychologischen und symbolischen Bedeutung des Christentums verkennt die historischen und göttlichen Wahrheiten, auf denen der Glaube gründet. Viele, die sich von Peterson angezogen fühlen, erkennen nicht, dass sie einem modernen Gnostizismus folgen, der die zentrale Bedeutung der christlichen Lehre leugnet.

Peterson sieht das Christentum als einen „Mythos“, der die Menschheit psychologisch formt, aber er weigert sich, die übernatürlichen Wahrheiten des Glaubens anzuerkennen. Seine intellektuelle Brillanz verdeckt oft die Gefahren seiner Ansichten. Er spricht in komplizierten und tiefgründigen Begriffen, die viele beeindrucken, aber in Wahrheit führen sie nur zu Verwirrung und spirituellem Verlust.

Schlussfolgerung

Jordan Peterson hat ohne Zweifel eine enorme intellektuelle Kapazität und er hat sich in vielen Bereichen verdient gemacht. Doch seine Darstellung des Christentums ist eine gefährliche gnostisch pantheistische Verfälschung des Evangeliums. Sein „Evangelium“ ist nicht das der historischen Tatsachen und der göttlichen Offenbarung, sondern sein eigenes „Evangelium“, das die Gläubigen in die Irre führt. Es bleibt zu hoffen, dass Peterson seine Irrwege erkennt und den wahren katholischen Glauben annimmt.

Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich nicht von intellektuellen Umdeutungen des Glaubens verunsichern. Der wahre Kern des Glaubens liegt nicht in Metaphern und psychologischen Deutungen, sondern in den historischen Tatsachen und der göttlichen Offenbarung.

Und ja, es gibt viele Jordan Petersons, viele die eine ähnliche Sicht haben, die brillant erscheinen mag, wohlwollend und charmant ummantelt. Doch wir wissen, Jesus ist geboren aus Maria der Jungfrau. Die Unbefleckte Muttergottes war Jungfrau vor, während und nach der Geburt Jesu und wird es immer sein. Jesus wurde gekreuzigt, ist gestorben und ist am dritten Tag wieder auferstanden.

Wirklich und tatsächlich.

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