Wir leben in Zeiten großer Verwirrung, in denen die Wahrheit durch den süßen Klang der falschen Eintracht verdeckt wird. Die ewige Ordnung, die der Herr selbst durch seine Heilige Mutter Kirche eingesetzt hat, wird heute durch die verderbliche Lehre des Ökumenismus bedroht, welcher fälschlich als Weg der Einheit und des Friedens dargestellt wird. Doch er ist nichts anderes als ein unheilvoller Strom, der die Seelen hinwegreißt in die Strudel des Irrtums und der Verzweiflung.
Der Sprung ins Wasser
Der Ökumenismus, der in den Tagen unserer modernen Welt von vielen gepredigt wird, ist nichts weniger als eine Gefahr für das Heil der Seelen. Er ist wie ein Vater, der, statt das rettende Tau den in Not befindlichen Kindern zuzuwerfen, selbst in den reißenden Fluss springt. So enden beide – der Helfer und der Hilfsbedürftige – im sicheren Tod. Der Strom dieser Welt mit seinen täuschenden Wirbeln und tückischen Wellen verschlingt jene, die die rettende Hand der Heiligen Mutter Kirche ablehnen und stattdessen nach menschlicher Hilfe schreien.
Die Kirche, die Braut Christi, hält jedoch das Tau – die wahre Lehre, die Sakramente, die Tradition – bereit. Nur sie allein, die wahre und einzige Kirche, hat von unserem Herrn den Auftrag empfangen, die Völker zu lehren und zu taufen. Es ist allein die katholische Kirche, die den rettenden Glauben und die Heilsordnung verwaltet, und nur in ihr ist das wahre Heil zu finden. Das erhabene Amt, das Christus ihr anvertraut hat, kann und darf niemals geteilt werden mit denen, die die Wahrheit verraten haben.
Pius XI schließt die Tür
Der verlockende Ruf des Ökumenismus, der wie ein falscher Prophet mit süßen Worten die Verwirrung unter den Gläubigen vermehrt. Wie einst Pius XI. in seiner Enzyklika Mortalium Animos mahnte, ist die Lehre des Ökumenismus eine grausame Verirrung. Denn der Ökumenismus leugnet die zentrale Wahrheit, dass Christus allein eine wahre Religion gestiftet hat, und dass er allein seine Kirche gegründet hat, die bis zum Ende der Zeiten fortbestehen wird. Sie ist nicht nur eine unter vielen, sondern die eine und wahre Braut Christi, keusch und unversehrt. Sie kann keinen Ehebruch begehen, sie kann sich nicht in den Schoß einer anderen Religion betten, ohne ihre Reinheit zu verlieren.
Die modernen Verfechter des Ökumenismus rufen zur Einheit auf. Eine Einheit, die auf der Verleugnung fundamentaler Glaubenswahrheiten basiert, ist nichts als eine Sünde gegen die wahre Liebe. Denn wahre Liebe kann nur in der Wahrheit bestehen, und die Wahrheit ist allein in der katholischen Kirche zu finden. Kann es eine wahre Glaubenseinheit geben zwischen denen, die an die Realpräsenz Christi in der Eucharistie glauben, und jenen, die dies leugnen? Zwischen jenen, die die allerseligste Jungfrau Maria als Gottesmutter verehren, und jenen, die sie schmähen? Solche Unterschiede sind keine Kleinigkeiten, sondern betreffen den Kern des Glaubens.
Feuer mit Öl löschen
Es kann also keine wahre Einheit geben, außer in der Rückkehr der Irrenden zur einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. Wer von ihr getrennt ist, muss wieder mit ihr vereint werden, um das Heil zu erlangen. Die Kirche ist der mystische Leib Christi. Es ist unmöglich, dass dieser Leib aus zerstreuten Gliedern besteht, die in widersprüchlichen Überzeugungen leben. Dies wäre ein Sakrileg gegen die göttliche Ordnung, die Christus selbst seiner Kirche verliehen hat. Die humanistische Ideologie, die heute so weit verbreitet ist und die viele für einen edlen Weg halten, ist in Wirklichkeit das Saatgut des gottlosen Marxismus, der auf die Zerstörung der Kirche abzielt. Wer glaubt, dass die Kirche durch den Ökumenismus den Marxismus bekämpfen könne, irrt sich gewaltig. Diese Idee ist nichts anderes als der Versuch, ein Feuer mit Öl zu löschen. Der wahre Kampf gegen den Marxismus kann nur durch die unerschütterliche Treue zur katholischen Lehre und durch den unerschütterlichen Glauben an die Heiligkeit und Einzigartigkeit der Kirche Christi geführt werden.
Jene, die die humanistische Mentalität in die Kirche tragen, sind die wahren Verräter an der Braut Christi. Denn indem sie Gott beiseite schieben, bleibt nur eine leere Solidarität übrig, die keinerlei Halt in der Wahrheit hat. Wo aber die Wahrheit fehlt, kann auch keine echte Liebe sein. Diese falsche Nächstenliebe, die sich als das Herzstück des Ökumenismus tarnt, ist in Wahrheit nichts anderes als eine List des Teufels, der die Seelen ins Verderben locken will. Wie könnten wir um den Frieden beten, ohne uns der wahren Lehre zu verpflichten?
Nur ein Herr – Eine Taufe – Ein Glaube
Der Katholik weiß, dass es nur einen Herrn, einen Glauben und eine Taufe gibt. Diese Wahrheit ist unveränderlich, denn sie ist von Gott selbst festgelegt. Jeglicher Versuch, sie zu relativieren, führt nur zur Verwirrung und zur Zerstörung der Seelen. Die Einheit der Christen ist daher keine Frage von Kompromissen oder von Verhandlungen, sondern einzig und allein von der Rückkehr zu den Wahrheiten des katholischen Glaubens.
Epheser 4:5: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,…“
In fide et veritate.