Aufruf zur Heiligkeit

Adam ist gefallen. Die Sünde hat Gottes Heilsplan für den Menschen zerstört. Unsere Stammeltern, die nach dem Bild und Gleichnis Gottes erschaffen waren, im Zustand der Gerechtigkeit lebten und zur Würde der Gotteskindschaft erhoben waren, sind in einen Abgrund des Elends gestürzt und haben das ganze Menschengeschlecht mit sich gerissen. Jahrtausende hindurch seufzt der Mensch in seiner Sünde. Er darf Gott nicht mehr mit dem süßen Vaternamen anreden; ja er wagt es überhaupt nicht mehr, seinen Namen auszusprechen, und blickt zum Allerhöchsten mit einem Schauer des Entsetzens auf. Gott ist ihm der starke und furchtbare, der gerechte und rächende Gott. Die Sünde hat eine unüberwindliche Kluft zwischen Gott und den Menschen aufgerissen, und der Mensch steht diesseits des Abgrundes, unfähig, sich wieder aufzurichten.

Um zu tun, was der Mensch nicht zu tun vermag, um die Sünde zu vernichten und der Menschheit die Gnade wiederzubringen, kommt der verheißene Erlöser. Der erbarmungsvolle Gott “liebt die Welt so sehr, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingibt”, um sie zu retten. Das Wort, Abglanz des Vaters und Ebenbild seines Wesens, nimmt Fleisch an, um die Sünde zu vernichten und uns die Gnade zurückzugeben, damit wir uns abermals Kinder Gottes nennen und es wirklich sein können.

Gott will, dass wir “alle gerettet” werden. Auf dieses Ziel hin hat er uns seinen Sohn gegeben und mit ihm alle nötigen Mittel zu unserem Heil. Wenn nun eine Seele nicht zum Heile kommt, so ist es einzig und allein ihre eigene Schuld.

 

Jesus gibt sich nicht damit zufrieden, die Sünde zu vernichten und uns genau das zu unserem Heil eben ausreichende Maß an Gnade zu verdienen; er hat viel mehr getan und es auch selbst ausgesprochen: “Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben” (Joh. 10, 10). Diese Fülle des Lebens ist die Fülle der Gnade, des übernatürlichen Lebens, aus dem die Heiligkeit sprießt.

Die Heiligkeit ist nicht nur wenigen vorbehalten: Jesus, der Benedeite, hat mit seiner Menschwerdung und seinem Kreuzestode nicht nur die Gnaden des Heiles, sondern auch der Heiligkeit für alle verdient, die an ihn glauben. Er, der Heilige schlechthin, ist gekommen, uns zu heiligen, und hat uns gesagt: “Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist” (Matth. 5, 48).

Diese Lehre hat Jesus nicht an eine Gruppe von Auserwählten gerichtet; er hat sie nicht seinen Aposteln vorbehalten, sondern er hat sie vor der Menge verkündet, die ihm nachfolgte. Der hl. Paulus hat sie aus seinem Munde übernommen und den Heiden kundgetan: “Dies ist der Wille Gottes: eure Heiligung” (1 Thess. 4, 3). Und in unseren Zeiten hat es die Kirche durch den Mund des großen Papstes Pius XI. wiederholt der modernen Welt eingeprägt: Christus “hat die gesamte Menschheit zu den höchsten Zielen der Heiligkeit gerufen, … und Jesus Christus hat allen sich selbst als Beispiel zur Nachahmung vor Augen gestellt”. Und nochmals: “Niemand meine also, … (die Heiligkeit) gehe nur wenige aus der Menge auserlesene Menschen an, während die übrigen sich mit einem geringeren Grad an Tugend zufriedengeben können. Unbedingt alle, das ist klar, sind in diesem Gesetze inbegriffen, niemand ist ausgenommen. ”

Jesus kommt also nicht nur, um mich zu retten, sondern um mich heilig zu machen. Jesus ruft also auch mich zur Heiligkeit und hat mir alle Gnaden verdient, die ich brauche, um sie zu erreichen.

 

Dennoch, Herr, wissend, wieviel diese meine arme Seele dich gekostet hat, habe ich dich so oft beleidigt, deiner Gnade widerstanden, war ich deiner Liebe untreu und taub gegen deinen Ruf zu einem vollkommeneren Leben, zur Heiligkeit!

Herr, ich bitte dich, wiederhole kraftvoll und wirksam diesen erhabenen Ruf an meine arme Seele, auf dass sie davon ganz durchdrungen sei und, ganz ergriffen von diesem Ideal, endlich zu mehr Hochherzigkeit erwache, zu festeren und bestimmteren Vorsätzen und zu vollerem Vertrauen auf dein barmherziges Werk der Erlösung, der Heiligung.

 

Quelle: Geheimnis der Gottesfreundschaft

Unterstützen Sie eine traditionelle katholische Stimme – unabhängig, unbeirrbar, treu.

Christkönigtum e.V. steht für eine klare, traditionsverbundene Mission des katholischen Glaubens – ohne Einfluss von Kirchensteuermitteln, parteinahen Organisationen, Großspendern oder politischen Interessen. Unsere mediale und karitative Arbeit als gemeinnütziger Verein finanziert sich ausschließlich durch die freiwillige Unterstützung von Gläubigen.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dieses Laienapostolat fortzuführen und auszubauen.

Schnell und einfach per PayPal, uvm.:
HIER SPENDEN

Oder klassisch per Überweisung:

Bank: Stadtsparkasse Wuppertal
Empfänger: Christkönigtum e.V.
IBAN: DE36 3305 0000 0000 2079 85
BIC: WUPSDE33XXX
Verwendungszweck: Spende

Spenden an Christkönigtum e.V. sind steuerlich absetzbar. Gerne stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus.

Vergelt’s Gott!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Christkönigtum e.V. Unterstützen

Wir brauchen Dich

Die Zeit des Zögerns ist vorbei!
Jetzt ist der Moment!
Unsere Kirche, unser Volk und unsere Seelen brauchen eine klare Stimme!