In letzter Zeit häufen sich die Verunstaltungen von Muttergottesstatuen, wie beispielsweise vor einiger Zeit im Linzer Dom. Die moderne, nachkonziliare Kirche will sich damit mit dem feministischen Zeitgeist eins machen und gibt das Heiligste preis. Nun hat es auch die weltberühmte Madonna aus Sevilla im eigentlich katholischen Spanien getroffen. Kunstwimpern und Make-up machen aus der Muttergottesstatue eine Diskobraut.
Angeblich war es eine Restauration
In Sevilla kochen die Emotionen hoch: Die legendäre Marienfigur Virgen de la Esperanza Macarena, ein Heiligtum aus dem 17. Jahrhundert, wurde bei einer angeblich harmlosen Reinigung zur Karikatur ihrer selbst verwandelt. Statt nur Schmutz zu entfernen, verpassten Restauratoren der heiligen Statue knalliges Make-Up und überdimensionale Wimpern – sehr zum Entsetzen der Gläubigen.
Im Netz tobt die Empörung: “Sie haben uns das genommen, was wir am meisten lieben”, schreiben Nutzer. Von “lebensraubender Verunstaltung” ist die Rede. Besonders pikant: Laut El País wurde die Figur nach der Kritik gleich dreimal nachgebessert – offenbar ohne Erfolg. Hier ein Video mit Vergleichsbildern.
Was war das Ziel der Macarena-Bruderschaft?
Im Kreuzfeuer steht die einflussreiche Macarena-Bruderschaft, die eigenmächtig gehandelt und Experten übergangen haben soll. Jetzt werden Rufe laut, die Madonna endlich als nationales Kulturgut unter besonderen Schutz zu stellen. Anthropologe Isidoro Moreno fordert klare gesetzliche Vorgaben, um solch fragwürdige Eingriffe künftig zu verhindern.
Ein Heiligtum entstellt, eine Stadt empört – Sevilla erlebt einen religiösen Kunstskandal, der noch lange nachhallen dürfte.