Wie aus einem protestantischen Eiferer an Fronleichnam ein katholischer Missionar wurde

Aus einem protestantischen Eiferer wurde am Fronleichnamsfest ein wackerer Katholik, welcher bis ans Ende der Welt für den katholischen Glauben kämpfte. 

Er nahm sich vor dem eucharistischen Heiland keine Ehre zu erweisen 

Wir befinden uns im 19. Jahrhundert, in einem gemütlichen Städtchen nahe Hannover. Ein zwanzigjähriger Student verbrachte in seinem heimatlichen Dörfchen die Ferien. Der fleißige Student, welcher übrigens ein eifriger Protestant war, sah sich mit der Fronleichnamsprozession konfrontiert, als er nichtsahnend ein fröhliches Wirtshaus betreten wollte. Sein erster Gedanke war, dass er die Prozession meiden möchte. Doch stand er auf der Treppe der Schänke und sah sich das festliche Schauspiel an. Eigentlich wollte der junge Mann ins Wirtshaus eintreten, sobald das hochheilige Sakrament in der Nähe sei, um die zu erwartende Ehrerbietung zu vermeiden. Er war ja schließlich ein Protestant.

Christus hatte anderer Pläne mit dem jungen Mann 

Sein protestantischer Eifer packte ihn, als die Prozession an ihm vorbeizog. Fest entschlossen, seinen Hut unter keinen Umständen abzunehmen, erblickte er bereits die Monstranz in den Händen des Priesters. Jetzt bloß nicht hinknien, dachte sich der tollkühne Protestant. Ihm gegenüber kam der Traghimmel, unter dem sich die Monstranz mit dem Allerheiligsten befand, zum Stehen. Nun standen sich der protestantische Student und das Allerheiligste Altarssakrament gegenüber. Ein prägendes Erlebnis, welches der Jüngling mit folgenden Worten beschreibt:

“Meine neugierigen Augen ruhten auf dem weißen Punkte, den die Katholiken Hostie nennen. Es schien mir, als ob dieser weiße Punkt sich vergrößere. Jetzt stand er funkelnd vor meinen Augen. Ich fühlte mich tief erschüttert. Es bemächtigte sich meiner etwas, was ich nicht beschreiben kann. Gegen meinen Willen zog ich den Hut vom Kopfe und sank auf beide Knie nieder – ich war bekehrt. In Tränen gebadet, lag ich da und betete Denjenigen an, gegen den ich hatte protestieren wollen.”

Dem Ruf Gottes konnte er nicht widerstehen 

Nach diesem Erlebnis fiel der frisch Bekehrte auf seine Knie. Kurz darauf stand er auf und folgte der Prozession zur Kirche. Er ergriff die Chance und berichtete dem Priester von seinem Gnadenerlebnis. Ganz richtig erkannte dieser vom Herrn berührte Mann, dass sein Protestantismus in Wahrheit ein Protest gegen den Herrn Jesus Christus selbst ist.

Der Konvertit wurde im katholischen Glauben unterrichtet, trat in die heilige katholische Kirche ein, studierte Theologie, wurde Priester und Ordensmann – so berichtet es “Der Pelikan” (1893). Infolge des Kulturkampfes wurde der liebe Priester nach China verbannt, wo er zehn Jahre die Heiden missionierte. Auch zurückgekehrt nach Deutschland, blieb es ihm verwehrt, seine alte Heimat zu sehen.

 

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