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Bischof Athanasius Schneider: Ein unbeugsamer Zeuge gegen den modernen Totalitarismus

In einem bewegenden und tiefgründigen Interview (Video) mit der prominenten Kommentatorin Candace Owens spricht Seine Exzellenz, Bischof Athanasius Schneider, über die drängenden Gefahren, denen die westliche Welt ausgesetzt ist. Schneider, der in der ehemaligen Sowjetunion aufwuchs, zieht eindringliche Parallelen zwischen den totalitären Methoden des Kommunismus und den heutigen Entwicklungen im Westen. Dabei zeigt er auf, wie sich Geschichte wiederholt und wie die christliche Wahrheit inmitten von Lügen und Propaganda verteidigt werden muss.

Du wirst zum Feind erklärt

„Ich erkenne besonders jetzt in unserer Zeit im Westen wachsende Elemente einer echten Diktatur“, warnt der Bischof. „Und nicht nur einer Diktatur, sondern eines totalitären Systems und einer Intoleranz im Namen von Toleranz und Freiheit.“ Diese Feststellung beruht auf seinen persönlichen Erfahrungen, die er in der Sowjetunion machte, wo sein Glaube und das Leben seiner Familie in größter Gefahr waren. „Als ich noch zur Schule ging, war alles im Besitz von nur einem Denken. Wenn du von dieser Linie abgewichen bist, wurdest du sofort als Feind erklärt. Du wurdest zu einem gefährlichen Menschen erklärt.“

Seine Exzellenz weist darauf hin, dass es damals eine systematische Verfolgung Andersdenkender gab, die auch heute wieder in einer subtileren, aber ebenso mächtigen Form existiert. „Es gibt heute Konzepte von Hassrede und Verschwörungstheorien, die benutzt werden, um Menschen zum Schweigen zu bringen“, erklärt er und zieht den Vergleich zur Sowjetunion: „Das gleiche Konzept der Verschwörung wurde damals im sowjetischen Regime benutzt, um die Menschen einzuschüchtern und in der Öffentlichkeit mundtot zu machen.“

Besonders besorgt zeigt sich Seine Exzellenz über die Angriffe auf die Familie, die er als einen zentralen Pfeiler des Kampfes gegen totalitäre Ideologien sieht. „Die Kommunisten haben die Kinder von den Eltern weggenommen, um sie in der neuen Ideologie zu erziehen und zu indoktrinieren“, berichtet er. Diese Methoden seien auch heute erkennbar, etwa in der schleichenden Zerstörung der Familie durch die Förderung von Gender-Ideologien und die Sexualisierung der Kinder. „Schon Marx und Engels haben geschrieben, dass das Endziel des Kommunismus die vollständige Zerstörung der Familie sein wird. Warum? Weil, wenn man die Familie zerstört, hat man eine Gesellschaft von Sklaven.“

Die Verfolgung der Gläubigen

Bischof Schneider beschreibt die systematische Zerstörung der christlichen Gesellschaft während der Herrschaft des Kommunismus und erinnert an die brutale Verfolgung der Gläubigen: „Die Kommunisten erklärten, dass Priester die ersten Feinde seien, weil sie (die Kommunisten) eine atheistische Gesellschaft aufbauen wollten.“ Besonders ergreifend ist die Geschichte seiner eigenen Familie, in der sein Großvater wegen seines Glaubens in einem Gulag ermordet wurde. Schneider erinnert sich daran, wie seine Großmutter, Perpetua Schneider, ihren Glauben auch angesichts der Gefahr, verhaftet zu werden, tapfer verteidigte. „Als die Polizei kam und befahl, die heiligen Bilder von der Wand zu nehmen, weigerte sich meine Großmutter und sagte: ‚Du hast dieses Bild nicht aufgehängt, also hast du kein Recht, es herunterzunehmen.‘ Diese Entschlossenheit, Gott zu dienen, gab ihr die Kraft, selbst einem bewaffneten Polizisten zu widerstehen.“

Diese Geschichten der Entschlossenheit und des Mutes erinnern uns daran, dass wahre Freiheit nur in der Treue zur Wahrheit und zu Gott gefunden werden kann. „Die Freiheit, die Christus uns gibt, ist die wahre Freiheit“, betont Bischof Schneider. „Und diese Freiheit ist es wert, mit allen Kräften verteidigt zu werden.“

Sowjetische Propaganda

In einem besonders scharfsinnigen Vergleich hebt der Bischof die Parallelen zwischen den modernen Gesellschaften und der sowjetischen Propaganda hervor. „Damals erklärte die sowjetische Regierung, dass sie die größte Freiheit der Welt hätten, während gleichzeitig Menschen in Konzentrationslagern verhungerten und gefoltert wurden“, erinnert sich Seine Exzellenz. „Dasselbe geschieht heute: Sie verkünden, dass wir frei sind, während uns gleichzeitig immer mehr Rechte und Freiheiten genommen werden.“

Besondere Sorge bereitet ihm der fortschreitende Verlust von Werten und die Zunahme moralischer Verirrungen, die als „Freiheiten“ propagiert werden. „Porno­grafie wird als Freiheit verkauft, obwohl es in Wirklichkeit eine der gefährlichsten geistlichen Gifte ist“, mahnt der Bischof. Er zeigt auf, dass diese Scheinfreiheiten nur dazu dienen, Menschen in Abhängigkeit und Sklaverei zu treiben. „Die politische und soziale Elite will die Menschen zu Sklaven machen. Wenn du süchtig nach Pornografie oder anderen Lastern bist, wirst du leicht manipuliert. Wir müssen unsere Kinder vor diesen spirituellen Giften schützen.“

Schneider sieht die Wurzeln dieser Entwicklungen im Gnostizismus, einer antiken Häresie, die die Grundsätze des Christentums ins Gegenteil verkehrte. „Die Gnostiker sagten schon vor 2000 Jahren, dass die Zwei-Geschlechter-Ordnung eine Erfindung des bösen Gottes sei, und dass es besser sei, die Unterscheidung der Geschlechter zu überwinden“, erklärt er. „Diese Ideen leben heute in der Gender-Ideologie und in der Zerstörung der Ehe fort.“ Er warnt, dass diese Entwicklungen nicht nur moralisch, sondern auch spirituell zerstörerisch seien.

Jesus ist wichtiger als ein Konzil

In seiner leidenschaftlichen Verteidigung der katholischen Lehre stellt Seine Exzellenz klar, dass er sich in der Tradition der Kirche sieht, die unveränderlich ist. „Ich versuche, treu zu Jesus Christus zu sein“, erklärt er. „Jesus Christus ist wichtiger als ein Konzil. Jesus Christus ist wichtiger als ein Papst.“ Dabei stellt er sich bewusst gegen jene Entwicklungen, die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil Einzug in die Kirche gehalten haben. „Die Kirche darf keine Sympathie bei der Welt suchen. Jesus Christus und die Apostel suchten nie Sympathie bei der Welt. Sie sagten: ‚Ihr werdet immer verfolgt werden von der Welt.‘“

Diese Treue zur Wahrheit und zu Christus ist für Bischof Schneider das Fundament eines christlichen Lebens. „Die Wahrheit wird uns frei machen“, erklärt er und verweist auf die große Verantwortung der Kirche, die göttliche Wahrheit unverändert zu bewahren und zu verkünden. „Die Kirche muss die Wahrheit klarer und schöner präsentieren, aber niemals verwässern.“

Abschließend richtet Seine Exzellenz einen dringenden Appell an alle Christen, sich den geistigen Gefahren dieser Zeit zu stellen und sich aktiv für die Wahrheit einzusetzen. „Wir müssen eine Allianz der guten Menschen bilden, um uns gegen die existierenden Diktaturen in den westlichen Ländern zu stellen. Wir dürfen keine Sklaven sein – weder politisch noch spirituell.“

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