Warum werden Gottsucher katholisch?

In einer Welt, die oft von religiöser Zerrissenheit und geistiger Unruhe geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach der Wahrheit. Dieser Drang führt viele Gottsucher zur katholischen Kirche, wie zahlreiche Konvertiten eindrucksvoll bezeugen. Der Übergang zum katholischen Glauben ist jedoch oft von Missverständnissen und Vorurteilen begleitet, die es zu überwinden gilt.

Der Drang nach Wahrheit

Viele Konvertiten stammen aus gebildeten und wohlhabenden Kreisen und haben eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit und Klarheit. Johannes Jörgensen, ein berühmter dänischer Dichter, beschreibt seine Konversion als eine Suche nach einer eindeutigen Glaubenslehre, die er im verwirrenden Pluralismus des Protestantismus nicht finden konnte. Die katholische Kirche, mit ihrer ungebrochenen Tradition und den von den ersten Christen ererbten Lehren, bot ihm die Klarheit, nach der er suchte.

Die Anziehungskraft des hl. Meßopfers

Ein weiterer zentraler Grund für den Übertritt zur katholischen Kirche ist die tiefe Anziehungskraft des hl. Meßopfers. Kardinal Wiseman betonte, dass die Eucharistie die Gegenwart Jesu Christi auf Erden verewigt. Diese besondere Verbindung zu Christus im Sakrament des Altares ist für viele Konvertiten ein entscheidender Anziehungspunkt. Dr. Erich Lex Graf Mellin, ein ehemaliger Protestant, fand in den leeren Altären der evangelischen Kirchen nach eigener Aussage nur einen „Hauch“ vom Geist Gottes, aber die tatsächliche Gegenwart Gottes fehlt.

Sehnsucht nach der Beichte

Die Möglichkeit der Sündenvergebung im Beichtstuhl ist ein weiterer wesentlicher Aspekt, der viele zur katholischen Kirche führt. Prof. Ernst Roloff und der ehemalige protestantische Pfarrer Georg Evers beschreiben beide, wie sehr sie die sakramentale Beichte vermissten. Die Gewissheit, dass die gesprochene Absolution tatsächlich von Gott kommt, gab ihnen tiefen Trost und führte sie zur Konversion.

Die Bedeutung des sakramentalen Priestertums und des hl. Meßopfers

Viele Konvertiten fühlen sich auch vom Fehlen des sakramentalen Priestertums und des heiligen Meßopfers in ihren vorherigen Glaubensgemeinschaften belastet. Burges-Baly, ein ehemaliger anglikanischer Geistlicher, erkannte erst nach vielen Jahren, dass er kein Priester war, da die anglikanische Kirche die Messe und die Absolution nicht als echte Sakramente ansieht. Diese Erkenntnis führte ihn zur katholischen Kirche, wo er die Vollmacht des Priesters anerkannte und die Sakramente in ihrer richtigen Bedeutung schätzen lernte.

Verehrung Mariä und aller Heiligen

Die Verehrung der Jungfrau Maria und aller Heiligen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Konversion. Kardinal Newman, einer der berühmtesten Konvertiten, wurde durch das Studium der Geschichte des Christentums zu einem begeisterten Marienverehrer. Die Protestanten haben oft die Mutter Jesu und die Heiligen in ihrer Tradition vernachlässigt, oder gar beschimpft, was viele dazu bringt, sich zur katholischen Kirche hingezogen zu fühlen, die diese Heiligen gebührend ehrt.

Ein Leben voller Opfer und Glück

Der Weg zur katholischen Kirche ist für viele Konvertiten mit großen persönlichen Opfern verbunden. Sie mussten oft auf Heimat, Familie und berufliche Karrieren verzichten, um ihren neuen Glauben zu leben. Ein eindrucksvolles Beispiel ist Königin Christine von Schweden, die ihre Krone niederlegte, um katholisch zu werden. Trotz dieser Opfer berichten Konvertiten wie Karl Ernst Jarcke und Gräfin Ida Hahn-Hahn von einem tiefen inneren Frieden und Glück, das sie im katholischen Glauben gefunden haben.

Hindernisse und Herausforderungen

Die Konversion zum katholischen Glauben ist jedoch nicht immer einfach. Viele Vorurteile und Missverständnisse über die katholische Lehre und Praxis hindern Menschen daran, diesen Schritt zu wagen. Dazu kommt das schlechte Beispiel einiger Katholiken, das oft von Außenstehenden als repräsentativ für die ganze Kirche angesehen wird. Dennoch bleibt die Sehnsucht nach Wahrheit, Heiligkeit und der echten Gegenwart Gottes in den Sakramenten ein mächtiger Anziehungspunkt, der viele zur einzig wahren Religion führt.

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