„Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter und den Jünger, den er lieb hatte, stehen sah, sprach er zu seiner Mutter: Weib, siehe da, dein Sohn!“ – Johannes 19,25–26
Die Schmerzen und Leiden Christi betrachten
Die Mutter Jesu und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena standen am Fuße des Kreuzes. Auch der hl. Johannes, den Jesus sehr liebte.
Und sie taten das, was wir in unserer täglichen Betrachtung üben sollten. Ihm, unserem Heiland und Erlöser, auf den Kalvarienberg folgen. Uns durch Mitleid in sein Leiden und in seinen Schmerz vertiefen und versenken.
Wer heftete sich mit vollständiger Liebe an das Kreuz? Die Heiligste Muttergottes. Durch ihr Mitleiden und ihre Liebe, welche sie so sehr an das Kreuz heftete, lebte der Gekreuzigte fortan in ihrem von Schmerz durchdrungenen Herz. Sie übertrifft alle Jungfrauen an Reinheit, alle Märtyrer an Standhaftigkeit. Die Königin der Märtyrer, weil sie die Leiden ihres göttlichen Sohnes lebendig mitempfand.
In unserer täglichen Betrachtung sollen wir diesen Stachel der Schmerzen fühlen.
Jesus sah seine Mutter und den hl. Johannes
„Hierauf sprach er zu dem Jünger: Siehe da, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ – Johannes 19,27
In der Stunde des größten Leidens Jesu ergreift unser Heiland entschlossen diese Worte und Entscheidung, die an Vollkommenheit nicht übertroffen werden können.
Ein Sohn, der an seine geliebte Mutter denkt. Ein Meister, der an seinen geliebten Schüler denkt, seinen Lieblingsjünger.
Eine wichtige Erkenntnis für uns:
Diese heiligen Worte: Siehe, deine Mutter. Sie sind auch an uns gerichtet. Also dürfen auch wir uns, unwürdigerweise, Kinder Mariens nennen. So wie der hl. Johannes seiner Mutter diente, sie ehrte und liebte, so treten wir in diesen Dienst ein.
Modernisten verkennen diesen Wert. Die Verehrung der Muttergottes wurde heruntergeschlagen. Sie wird seit geraumer Zeit als „wichtige“ Frau angesehen, die Vorzüge genoss. Ende der Geschichte.
Genau hier erkennen wir, wie tief die Ablehnung der Muttergottes nicht nur entgegen der Heiligen Schrift steht, sondern wie entgegen sie der Heiligen Tradition steht.
So sind und bleiben wir gerne Marienkinder. Und so dürfen wir durch diese Kindschaft mit Recht auch gerne auf den mütterlichen Schutz zählen.
So dient uns der hl. Johannes als Vorbild. Wie er schauen wir auf die Muttergottes, die wirklich unsere himmlische Mutter ist. Und unsere Mutter führt uns zu ihrem göttlichen Sohn.
Hl. Johannes Evangelist, bitte für uns!
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau! Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin! Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne! Amen.
(Ältestes Mariengebet – ca. 250 n. Chr. auf Papyrus Rylands)






