„Mehr Schaden als Nutzen“ – Vatikan zeigt: Bischöfe waren gegen Einschränkung der Alten Messe

Symbolbild

Ein bislang unveröffentlichtes Dokument der Glaubenskongregation zeigt, dass die Mehrheit der Bischöfe gegen eine Abschaffung oder “Einschränkung” der überlieferten lateinischen Liturgie war. Damit wird die von Papst Franziskus angegebene Grundlage für sein restriktives Motu proprio Traditionis Custodes aus dem Jahr 2021 erschüttert.

Franziskus handelte entgegen der Rückmeldungen

So berichtet Diane Montagna über die neue „Gesamtbewertung“ aus dem offiziellen Abschlussbericht der Glaubenskongregation zur weltweiten Bischofsbefragung im Jahr 2020: Die Mehrheit der antwortenden Bischöfe war der Überzeugung, dass gesetzliche Änderungen an Summorum Pontificum mehr Schaden als Nutzen bringen würden. Eine Änderung – ob durch Abschaffung oder Schwächung – würde dem kirchlichen Leben ernsthaft schaden, da sie Spannungen neu entfesseln würde, die durch Summorum Pontificum bereits “beigelegt” worden waren.

Papst Franziskus hatte hingegen bei der Veröffentlichung von Traditionis Custodes am 16. Juli 2021 erklärt, die eingegangenen Rückmeldungen der Bischöfe hätten eine besorgniserregende Situation gezeigt. Er schrieb in seinem Begleitbrief, dass die von seinen Vorgängern eröffnete Möglichkeit zur Feier der überlieferten Messe „dazu verwendet worden“ sei, um Spaltungen zu vertiefen und Gegensätze zu verhärten – und dass er sich durch die Bischöfe zum Handeln „gedrängt“ gesehen habe.

Das nun veröffentlichte Gutachten der Glaubenskongregation widerspricht dem eindeutig: Die Unruhe im liturgischen Leben der Kirche wurde laut der Bewertung weniger durch die Gläubigen der überlieferten Liturgie verursacht, sondern vielmehr durch Unwissenheit, Vorurteile und Widerstand einiger Bischöfe gegen Summorum Pontificum. Insbesondere in spanischsprachigen Ländern sowie in Italien sei vielerorts ein Desinteresse an der Umsetzung des Motu proprio festgestellt worden – trotz entsprechender Bitten der Gläubigen. In Diözesen, in denen das Motu proprio in Zusammenarbeit zwischen Klerus und Bischof umgesetzt wurde, sei die Situation laut Bericht vollständig “befriedet”. Die Mehrheit der Bischöfe, die Summorum Pontificum mit “Klugheit und Großzügigkeit” verwirklicht hatten, äußerte sich zufrieden.

Zudem wurde festgestellt: Die meisten stabilen Gruppen, die weltweit an der überlieferten Liturgie festhalten, bestehen aus jungen Menschen – häufig Konvertiten oder Rückkehrern zur Kirche. Diese suchten in einer lauten und oberflächlichen Gesellschaft bewusst die Stille, die Ernsthaftigkeit und die Erhabenheit der traditionellen Liturgie. Besonders anziehend wirkten die treue Verkündigung der kirchlichen Lehre, die Würde der Feier, das liturgische Schweigen und der sakrale Gesang. Die Bewertung stellte ferner fest: Einige Bischöfe befürchteten im Falle einer Änderung einen Vertrauensverlust gegenüber Rom, ein Wiederaufflammen der liturgischen Konflikte oder gar die Entstehung eines neuen Schismas.

Kritik an zentralistischer Steuerung

Einige Bischöfe hätten eine Rückkehr zur früheren “Indult-Lösung” (Anmerk.: die überlieferte Liturgie ist keine Indultmesse) bevorzugt, um mehr Kontrolle über die Liturgie zu haben. Die Glaubenskongregation hielt dem entgegen, dass eine zentrale “fachkundige Begleitung” – wie sie zuvor durch die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei geleistet wurde – wichtig sei, um Missbrauch durch einzelne Bischöfe oder anarchische Tendenzen innerhalb der Gruppen zu verhindern.

Die Bewertung dokumentierte auch einen deutlichen Anstieg von Priesterberufungen in den ehemals von Ecclesia Dei betreuten Gemeinschaften. Viele junge Männer entschieden sich gezielt für diese Institute anstelle von Diözesanseminaren – sehr zum Unmut einiger Bischöfe.

Die Bulle von Papst Pius V

Ein Kommentar von Gordon Haupt

“Ebenso setzen Wir fest und erklären: Kein Vorsteher, Verwalter, Kanoniker, Kaplan oder anderer Weltpriester und kein Mönch gleich welchen Ordens darf angehalten werden, die Messe anders als wie von Uns festgesetzt zu feiern, noch darf er von irgendjemandem gezwungen und veranlasst werden, dieses Missale zu verändern, noch kann das vorliegende Schreiben irgendwann je widerrufen oder modifiziert werden, sondern es bleibt für immer im vollen Umfang rechtskräftig bestehen.” 

“Überhaupt keinem Menschen also sei es erlaubt, dieses Blatt, auf dem Erlaubnis, Beschluss, Anordnung, Auftrag, Vorschrift, Bewilligung, Indult, Erklärung, Wille, Festsetzung und Verbot von Uns aufgezeichnet sind, zu verletzen oder ihm in unbesonnenem Wagnis zuwiderzuhandeln. Wenn aber jemand sich herausnehmen sollte, dies anzutasten, so soll er wissen, dass er den Zorn des Allmächtigen Gottes und Seiner Heiligen Apostel Petrus und Paulus auf sich ziehen wird.”

– hl. Pius V, Zitate aus der Bulle

 

Die Bulle setzte den sogenannten Missale Romanum fest, also das römische Messbuch, das Ergebnis des Konzils von Trient.

Somit ist die alte Messe die Messe aller Zeiten, da sie verbindlich für alle Zeiten, als Ritus der römisch katholischen Kirche, festgelegt wurde. Die Einsetzung des Novus Ordo ist unter diesen Gesichtspunkten mehr als fraglich. Die überlieferte Liturgie war niemals eine Gefahr für die Einheit der Kirche, sondern der Garant der kirchlichen Einheit. Die tridentinische Messe ist die Antwort auf die Sehnsucht vieler Gläubiger nach tieferer Verwurzelung im Mysterium, nach Tradition und Schönheit, nach einem Glauben, der nicht auf Sand, sondern auf zwei Jahrtausende gebaut ist. Die neue Messe verzehrt den katholischen Glauben, wohingegen die alte Messe die katholische Religion in ihrer Reinheit und Perfektion widerspiegelt.

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