Sexualität und Beziehung ein Wettkampf für Männer?

Junge Männer jagen oft Frauen hinterher und bleiben erfolglos. Für die Bezeichnung eines unfreiwillig Zölibatären hat sich mittlerweile auch in Deutschland der aus den USA kommende Begriff „Incel“ durchgesetzt, ein Kofferwort aus „involuntary celibate“. Die Einsamkeit hat zugenommen, wie auch eine Umfrage des NDR zeigt. In einem seiner Podcasts spricht Joe Rogan, in Anlehnung an den Pink-Floyd-Song „Time“ von 1973, von Männern, die ein Leben in „stiller Verzweiflung“ führten.

Ein Wettkampf?

Die sexuelle Revolution hat dazu geführt, dass Sexualität und Beziehungen noch mehr zu einem Wettkampf geworden sind. Sexualität ist heute von der Ehe getrennt, und durch die Emanzipation konkurrieren Frauen überall mit Männern. Als Folge muss der Mann deutlich mehr leisten, um sich abzuheben. Die Ansprüche der modernen Frau sind gestiegen. Das stellt aber kein „neues Prinzip“ neben der Hypergamie dar – es macht es nur schwieriger für die Frau, aufzuschauen. Hypergamie ist ein Gefühl und bedeutet, dass Frauen den Mann wählen, zu dem sie gefühlt am meisten aufschauen können. Weil das sehr subjektiv ist, kann der selbstbewusste „Bad Boy“ genauso attraktiv sein wie der mächtige „Macher“ oder der geheimnisvolle „Charismatiker“.

Umgangssprachlich werden Männer, die Überlegenheit ausstrahlen, mit einem Begriff aus der Wolfskunde als „Alpha“ bezeichnet. „Beta“ beschreibt das Gegenteil, den „netten Kerl“. Der „Nice Guy“ scheitert regelmäßig, weil seine „Nettigkeit“ als schwach und „needy“ – bedürftig, gilt. Er hat keinen Status oder löst keine Gefühle aus, die einen Grund geben, aufzuschauen. Der Blick geht nach unten, und damit ist game over.

Triebe und Leidenschaften

Eine Sache dürfen wir als Männer aber nicht vergessen: Wir leben in einer gefallenen Welt, einer Welt nach der Erbsünde. Unsere Leidenschaften und Triebe sind oft ungeordnet, besonders gilt das für die Sexualität. Als junger Mann sucht man oft in der Sexualität eine Sehnsucht zu stillen, die niemand befriedigen kann. Die Lust ist ein Monster, das niemals Ruhe gibt. Augustinus hat das selbst erfahren und schreibt:

„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, [Gott]“.

Deshalb ist vor allem für junge Männer ganz wichtig: Nicht in der Sexualität, auch nicht in einem „Alpha-Status“ und dem Nachahmen von Andrew Tate besteht der Sinn des Lebens, sondern in der Verherrlichung Gottes. Man sollte sich nicht als „Incel“ identifizieren, sondern als Mann, der an sich und seiner Beziehung zu Gott arbeitet.

Der höchste Sinn

Wenn Männer wirklich authentisch, „echt“, stark und frei sind, werden sie automatisch attraktiver für Frauen. Wir haben als Männer aber zuerst eine Aufgabe zu erfüllen, die über Sexualität hinausgeht. Als Christen sind wird zum höchsten Sinn des Lebens gerufen, der uns frei und heilig macht. Es geht um einen geistlichen Wettkampf, an dessen Ende der ewige Siegeskranz wartet. Wenn wir unsere Beziehung zu Gott und unsere Prioritäten geklärt haben, steht einer gottgefälligen Ehe nichts im Wege. Glauben wir aber nicht, dass eine Frau die Leere füllen kann, die Gott vorbehalten ist. Gott ist souverän und kontrolliert alle Ereignisse mit höchster Weisheit. Wichtig ist, Gott zu vertrauen. Wenn wir heiraten sollen, wird Gott uns auf den richtigen Weg dazu führen. Wenn ein anderer Weg für uns vorgesehen ist, müssen wir Gott auch dafür danken. Wenn wir wirklich glauben, kann jede Situation für uns zum Lobpreis werden, egal ob wir alleine, in einer Ehe oder im Kloster sind. Denn der Apostel Paulus sagt:

„Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind“

(Röm 8, 28).

Siehe auch: thecathwalk.de

 

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