Die hl. Theresa von Avila vergleicht aufgrund einer Vision, die sie am 1. Juni 1577 hatte, die Seele als Wohnung Gottes mit einer Burg, die aus lauterem Gold und kostbaren Edelsteinen erbaut ist und darum wahrhaft würdig des großen Königs, dem sie zu eigen ist.
In der innersten Wohnung dieser Burg thront der König der ewigen Herrlichkeit, dessen strahlender Glanz alle Wohnungen dieser Burg durchdringt und ihnen unsagbare Schönheit verleiht.
Gleich darauf änderte sich das Bild: Das Licht verschwand und der Kristallpalast verdunkelte sich und wurde schwarz und unsagbar häßlich; und das Natterngezücht und das Gewürm, das zuerst außerhalb der Burg war, kroch in das Innere derselben. Dieses zweite Bild fasste Theresa auf als ein Sinnbild von der Hässlichkeit der Seele im Stande der Sünde.
Ausdrücklich fügt sie hinzu: “Dieser Palast, diese Burg ist eure Seele; wenn die Seele rein und mit Tugenden geschmückt ist, so gibt es keinen auch noch so herrlichen Palast, der mit ihr verglichen werden könnte… Und darin wohnt der König der Herrlichkeit.”
Geben wir uns also ganz diesem König der Herrlichkeit hin und bitten wir um die große Gnade, diesen Palast immer rein und kostbar zu erhalten und durch die Übung der Tugenden immer schöner werden zu lassen.
Quelle: Die Seelenburg





