Der Masoretische Text und das frühe Christentum – die unchristliche protestantische Bibel

Wenn man heute eine protestantische Bibel aufschlägt, basiert ihr Altes Testament in aller Regel auf dem sogenannten masoretischen Text. Vielen Lesern ist dabei nicht bewusst, dass dieser Text nicht die Bibel der Apostel und der frühen Kirche war, sondern eine viel spätere Entwicklung innerhalb des rabbinischen Judentums. Wer verstehen möchte, welche Schrift die erste Kirche kannte, muss den Blick auf die Septuaginta richten – die griechische Überlieferung des Alten Testaments.

Entstehung des Masoreten Textes

Der masoretische Text entstand erst zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert nach Christus. Jüdische Gelehrte, die Masoreten, versahen die hebräischen Konsonantentexte mit Vokalzeichen und erklärenden Notizen, um eine einheitliche Lesung sicherzustellen. Damit fixierten sie einen bestimmten Textstandard, den sogenannten proto-masoretischen Text, der sich nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels in rabbinischen Kreisen durchgesetzt hatte. Für die Zeit Jesu und der Apostel war diese Textform jedoch noch gar nicht existent.

Zur Zeit des Neuen Testaments existierte eine Vielzahl unterschiedlicher Textformen des Alten Testaments. Die Schriftrollen vom Toten Meer belegen, dass es neben proto-masoretischen Handschriften auch andere Versionen gab, darunter Vorstufen der griechischen Übersetzung, die wir als Septuaginta kennen. Die Septuaginta war die Bibel der jüdischen Diaspora und wurde zur Bibel der jungen Kirche.

Die Apostel und ersten Christen kannten nur die LXX

Die Belege im Neuen Testament sind eindeutig: Die Apostel zitieren das Alte Testament fast immer nach der Septuaginta. So entspricht etwa Hebräer 10,5 („einen Leib hast du mir bereitet“) der griechischen Übersetzung, nicht dem hebräischen masoretischen Text. Auch die Apostelgeschichte 15,16–17 greift in entscheidender theologischer Argumentation auf die Septuaginta-Fassung des Amosbuches zurück. Für die Verkündigung der Urkirche war die LXX daher normativ.

Diese Praxis setzte sich in der frühen Kirche fort. Kirchenväter wie Justin der Märtyrer, Irenäus oder Augustinus verteidigten die Septuaginta als von Gott gewirkt und inspiriert. Sie war nicht nur die exegetische, sondern auch die liturgische Bibel der Alten Kirche. Mit ihr gelangten auch die sogenannten Deuterokanonischen Schriften – etwa das Buch der Weisheit, Sirach oder die Makkabäerbücher – in den christlichen Kanon, die im masoretischen Text keine Entsprechung haben.

Der Irrtum der reformatorischen Irrlehrer 

Die Reformation des 16. Jahrhunderts bedeutete einen Bruch mit dieser Tradition. Martin Luther und andere Reformatoren entschieden sich bewusst für den masoretischen Text, den sie aus der rabbinischen Überlieferung kannten. Damit orientierten sie sich an einem jüdischen Text, der erst viele Jahrhunderte nach der Zeit der Apostel verbindlich festgelegt worden war. In der Folge wurden die Deuterokanonika aus den protestantischen Bibeln entfernt, obwohl sie seit den Anfängen des Christentums zur Heiligen Schrift gehörten.

Eines ist klar: Die Septuaginta ist die Bibel der Apostel und der ersten Christen. Sie bildet die Grundlage der kirchlichen Überlieferung und des katholischen Bibelkanons. Der masoretische Text hingegen ist eine spätere jüdische Entwicklung, die im Christentum der Antike keine Rolle spielte. Protestantische Bibeln, die auf ihm basieren, verlassen somit die ursprüngliche apostolische Tradition.

Wer also die Schrift so lesen möchte, wie sie die Apostel kannten und wie sie in der frühen Kirche verkündet wurde, findet diese Überlieferung in der katholischen Bibel bewahrt.

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