Wenn Medien von einem „ersten muslimischen Bürgermeister“ schwärmen, klingt das stets wie ein poetisches Versprechen – doch das Erwachen folgt oft ernüchternd. Die großen Worte über Diversität und Fortschritt übertönen die kleinen Stimmen derer, die im Alltag mit den Konsequenzen leben müssen.
Was droht in New York?
Mit Zohran Mamdani steht nun ein bekennender Muslim, Sozialist und linker Aktivist kurz davor, im November Bürgermeister von New York zu werden. Er gewann die demokratische Vorwahl, was in einer traditionell blauen Hochburg de facto bereits einem Wahlsieg gleichkommt. Viele blicken daher gespannt – und besorgt – auf diese Entwicklung. Denn sie erinnert an ein Modell, das Großbritannien in den vergangenen Jahren geprägt hat – mit tiefgreifenden Folgen.
In Großbritannien sind muslimische Politiker längst in zentrale Führungspositionen aufgestiegen. Sadiq Khan ist seit 2016 Bürgermeister von London und wurde erst kürzlich wiedergewählt. Lutfur Rahman regiert Tower Hamlets, einen Bezirk, der schon früher für ethnisch motivierte Wahltaktiken und Parallelgesellschaften Schlagzeilen machte. Auch Brighton & Hove und viele weitere Städte in Großbritannien werden inzwischen von einem muslimischen Bürgermeister geführt. In England gibt es mehr als 100 sogenannter Sharia-Councils, über 3000 Moscheen. Diese Entwicklungen, so sagen viele Briten, seien weniger Ausdruck von Integration als vielmehr ein schleichender Umbau der Gesellschaftsstruktur – von innen heraus und mit politischer Legitimation.
In der Bevölkerung macht sich Unbehagen breit. Viele sagen offen, dass sie ihr Land nicht mehr wiedererkennen, es ist nun geprägt von einer Atmosphäre der Spaltung, wachsender Unsicherheit und schwindendem Vertrauen in Behörden und Politik. Besonders in Städten mit stark migrantisch geprägter Verwaltung scheint sich ein Muster zu zeigen: Es ist nicht nur das Stadtbild, das sich verändert, sondern auch das Lebensgefühl.
Die Konsequenzen
Besorgniserregend ist dabei vor allem die Entwicklung der Kriminalitätslage. Seit 2015 steigt die Mordrate in Großbritannien beständig. Messerattacken haben sich in vielen Regionen mehr als verdoppelt, Raubdelikte und schwere Körperverletzungen nehmen zu, und Diebstahl gehört in Ballungsräumen zur alltäglichen Erfahrung. Die Polizei ist oft überfordert, während politische Führungspersonen lieber von „Resilienz“ und „Dialog“ sprechen, als vom Schutz der Bürger. Muslimische Politiker in Großbritannien treten politisch keineswegs einheitlich auf – im Gegenteil, ihre ideologischen Ausrichtungen sind vielschichtig. Einige bezeichnen sich offen als progressiv, doch die Mehrheit meidet solche Etiketten bewusst. Dennoch zeigen sich bei bestimmten politischen Themenfeldern klare Linien und Übereinstimmungen, die aufhorchen lassen. Mit der Zeit, so ist zu beobachten, schließen sich diese Kräfte zusammen – und was einst als Zeichen von “Weltoffenheit” inszeniert wurde, entpuppt sich als taktische Maske, die allmählich fällt.
All das macht das Thema New York so brisant. Denn viele fürchten, dass die Vereinigten Staaten nun dieselben Fehler wiederholen, die Großbritannien bereits begangen hat. Der Wahlsieg Mamdanis wäre dann nicht nur ein lokales Ereignis, sondern ein weiterer Mosaikstein in einem globalen Muster: Symbolische Diversität ersetzt greifbare Sicherheit, und ideologische Experimente werden zur neuen Norm.