Es gibt mehrere stichhaltige Argumente gegen die Legitimität des Novus Ordo Missae (Neue Messe), die 1969 von Papst Paul VI. eingeführt wurde. Diese Argumente beruhen auf theologischen, liturgischen und historischen Fakten:
Bruch mit der Tradition
Die Tridentinische Messe wurde über Jahrhunderte als Ausdruck der katholischen Liturgie entwickelt und von Papst Pius V. im Jahr 1570 im Zuge des Konzils von Trient verbindlich kodifiziert. Der Novus Ordo stellt einen klaren Bruch mit dieser organischen Entwicklung dar. Die Neue Messe ignoriert das Erbe der überlieferten Liturgie und wurde willkürlich von liturgischen Komitees gestaltet, wodurch die Kontinuität der Tradition gebrochen ist.
Theologische Abschwächung
Der Novus Ordo hat zentrale katholische Glaubenswahrheiten, insbesondere das Opferverständnis der Messe, abgeschwächt:
Das Opfer Christi: In der Tridentinischen Messe wird die Messe explizit als unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers Christi betont. Im Novus Ordo tritt dieses Opferverständnis zugunsten eines gemeinschaftsorientierten „Mahl“-Charakters in den Hintergrund.
Realpräsenz Christi: Die Formulierungen und Gesten heben im Novus Ordo nicht mehr so deutlich die katholische Lehre von der Realpräsenz Christi in der Eucharistie (Transsubstantiation) hervor wie die Missa Tridentina.
Sündenvergebung: Die Gebete der Tridentinischen Messe betonen stark die Sühne für Sünden, während dies im Novus Ordo weniger zentral erscheint.
Einfluss protestantischer Theologie
Die Neue Messe ist stark von protestantischem Denken beeinflusst worden:
Bei der Gestaltung des Novus Ordo Missae waren Berater anwesend, die keine Katholiken, sondern Vertreter protestantischer Konfessionen waren. Es kam zu einer Anpassung der katholischen Liturgie an protestantische Vorstellungen, die das Opferverständnis und die sakramentale Dimension der Messe minimieren.
Das Resultat ist eine „Verwässerung“ der katholischen Identität, da die Struktur des Novus Ordo mehr auf ein gemeinschaftliches Mahl als auf ein sakramentales Opfer ausgerichtet ist.
Verlust der sakralen Atmosphäre
Die Tridentinische Messe ist durch ihren Gebrauch von Latein, ihre feierliche Haltung und die Orientierung „ad orientem“ (zum Altar hin) geprägt. Diese Elemente schaffen eine tiefe sakrale Atmosphäre, die im Novus Ordo oft fehlt:
Latein: Die Abschaffung des Lateins im Novus Ordo ist ein Verlust der universellen Sprache der Kirche, welche die Einheit und Kontinuität gewährleistet.
„Ad orientem“: In der Tridentinischen Messe richtet sich der Priester gemeinsam mit der Gemeinde zum Altar, was die Ausrichtung auf Gott symbolisiert. Im Novus Ordo ist der Priester dem Volk zugewandt, was einen Anthropozentrismus (Menschenzentriertheit) zur Folge hat.
Stille und Ehrfurcht: Die Tridentinische Messe enthält Momente tiefer Stille, die zum Gebet und zur Andacht einladen. Diese Stille wird im Novus Ordo durch eine stärkere Betonung von Aktivität und Beteiligung ersetzt.
Streichung von Gebeten und Ritualen
Der Novus Ordo hat viele Gebete und Rituale abgeschafft, die in der Tridentinischen Messe zentrale Bedeutung hatten:
Das „Confiteor“ (Sündenbekenntnis) und die zahlreichen Gebete, die vor der Kommunion gesprochen werden, wurden stark vereinfacht oder gestrichen.
Die Anzahl der Kniebeugen, Zeichen des Kreuzes und anderer ehrfürchtiger Gesten wurde drastisch reduziert.
Gebete wie das „Gebet zum heiligen Erzengel Michael“ nach der Messe und das „Offertorium“ wurden entfernt oder stark verändert.
Missbrauch und Sakrileg
Liturgische Kreativität: Der Novus Ordo erlaubt den Priestern mehr Freiheit, was in der Praxis oft zu liturgischen Experimenten und Missbräuchen führt.
Kommunion in der Hand: Diese Praxis, die im Novus Ordo verbreitet ist und als Norm gilt, ist respektlos gegenüber der Realpräsenz Christi.
Weltlichkeit: Die Neue Messe erlaubt Elemente wie moderne Musik und laienhafte Beteiligung, also eine klare Verweltlichung der Liturgie.
Unklare Einführung und Zwang
Die Einführung des Novus Ordo wurde abrupt und autoritär umgesetzt. Obwohl Papst Pius V. in seiner Bulle Quo Primum erklärte, dass die Tridentinische Messe „für alle Zeiten“ gelten solle, wurde diese durch den Novus Ordo effektiv verdrängt. Dies war eine illegitime Handlung, da ein Papst diese Liturgie nicht „für alle Zeiten“ außer Kraft setzen kann.
Fazit
Die Tridentinische Messe ist die wahre heilige Messe, da sie in ihrem Aufbau, ihrer Theologie und ihrer Atmosphäre die Kontinuität der katholischen Tradition wahrt und die zentrale Lehre vom Opfercharakter der Messe und der Realpräsenz Christi klar zum Ausdruck bringt. Der Novus Ordo Missae ist dagegen ein klarer Bruch mit dieser Tradition, der die Identität der katholischen Kirche untergräbt und die Liturgie protestantischen oder weltlichen Einflüssen öffnet.