Im Koran steht in Sure 57:3: „Er ist der Erste und der Letzte, der Offenkundige und der Verborgene, und Er weiß über alle Dinge Bescheid.“ Bedeutung: Diese Beschreibung hebt Gottes Ewigkeit und Transzendenz hervor. Er ist der Ursprung aller Dinge und das Ziel, auf das alles hinausläuft.
Jesus als Anfang und Ende in der Bibel
❗️Vorab sei angemerkt: Im Islam wird Jesus irrtümlicherweise lediglich als Prophet angesehen, während seine Göttlichkeit ausdrücklich abgelehnt wird. Dennoch lassen sich im Koran Spuren finden, die auf eine unbewusste Vermischung mit christlicher Theologie hindeuten. Diese Stellen weisen darauf hin, dass Jesus als Gott auch im Koran indirekt wiederzufinden ist. Der Grund dafür liegt in den göttlichen Attributen, die im Koran „Allah“ zugeschrieben werden und die in der Bibel Jesus zugeschrieben werden. Dies offenbart die innere Widersprüchlichkeit des Korans und wirft grundlegende Fragen zu seiner theologischen Kohärenz auf.
In der Bibel bezeichnet sich Jesus Christus mehrfach als „der Anfang und das Ende“:
Offenbarung 22:13:
„Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“
Offenbarung 1:17-18:
„Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in alle Ewigkeit.“
Johannes 1:1-3:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“
Diese Texte beziehen sich explizit auf Jesus und weisen ihm göttliche Attribute zu.
Logische Konsequenz: Jesus Christus als Gott im Koran und in der Bibel
a) Parallele Aussagen über Anfang und Ende
Der Koran beschreibt, dass Allah (Gott) der Erste und der Letzte ist. Diese Attribute stehen für Gottes Einzigartigkeit, seine Allmacht und seine Ewigkeit.
In der Bibel sagt Jesus von sich selbst, dass er der Anfang und das Ende ist. Diese Selbstbezeichnung ist identisch mit der, die im Koran allein Gott zugeschrieben wird.
b) Unteilbarkeit göttlicher Attribute
Aus logischer Sicht kann es keine zwei Wesen geben, die gleichzeitig der Erste und der Letzte sind, da diese Attribute absolute Einzigartigkeit voraussetzen.
Wenn also der Koran Gott als den Anfang und das Ende beschreibt und die Bibel dies Jesus zuschreibt, bedeutet dies:
Jesus Christus teilt die göttlichen Attribute, die im Koran und der Bibel ausschließlich Gott vorbehalten sind.
c) Identifikation des „Wortes Gottes“
Im Koran wird Jesus als das „Wort Gottes“ bezeichnet (Sure 3:45, 4:171). Das Wort Gottes ist nach islamischer und christlicher Tradition ewig und untrennbar mit Gott verbunden.
In der Bibel wird Jesus ebenfalls als das „Wort Gottes“ bezeichnet (Johannes 1:1). Johannes erklärt, dass das Wort nicht nur bei Gott war, sondern selbst Gott ist.
Jesus haucht einer aus Lehm geformten Taube Leben ein. Leben zu schaffen ist allein Gott vorbehalten (Sure 3:49).
d) Unvereinbarkeit mit bloßer Menschlichkeit
Wenn sowohl der Koran als auch die Bibel Jesus mit Attributen beschreiben, die nur Gott zustehen (Anfang und Ende, das ewige Wort), kann er nicht bloß ein Prophet oder Mensch sein. Er muss Gott selbst sein, da göttliche Eigenschaften weder teilbar noch übertragbar sind.
Fazit
Die logische Konsequenz aus den Parallelen zwischen Koran und Bibel ist, dass Jesus Christus in beiden Texten Attribute trägt, die ausschließlich Gott zustehen. Wenn Gott im Koran als der Erste und der Letzte beschrieben wird und Jesus Christus in der Bibel dieselben Worte verwendet, ergibt sich eine theologische Schlussfolgerung:
Jesus Christus ist Gott – sowohl im Verständnis der Bibel als auch in der impliziten Logik des Korans.