Die beschämenden und blasphemischen Szenen der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 sind uns noch gut in Erinnerung. In der groß inszenierten Feier wurden die drei „Errungenschaften“ der Französischen Revolution besonders hervorgehoben: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Leider basiert das gesamte heutige Gesellschaftssystem des Westens auf diesen Irrtümern der Revolution und der Aufklärung.
Die Prinzipien der Französischen Revolution
„Die Prinzipien der Französischen Revolution sind von Natur aus unvereinbar mit der christlichen Religion und dem ewigen Gesetz Gottes“, kommentierte damals Pius VII. die Irrtümer in einem Brief 1814.
Die Französische Revolution ist eng mit der Aufklärung verbunden, da viele ihrer Ideen und Prinzipien direkt aus den Schriften und Gedanken der Aufklärer stammen. Einerseits betonte die Aufklärung die Bedeutung der menschlichen Vernunft und die Fähigkeit des Menschen, durch rationales Denken Fortschritte zu erzielen.
Andererseits kritisierten die philosophischen Werke von Voltaire, Diderot und d’Alembert die traditionelle Autorität von der katholischen Kirche und Monarchie und forderten eine vernunftgeleitete, von der Religion unabhängige Weltanschauung.
„Die sogenannten Philosophen der Aufklärung, die sich selbst als Weisen bezeichnen, sind in Wahrheit törichter als die Heiden, da sie sich weigern, die göttliche Offenbarung anzuerkennen und stattdessen menschliche Vernunft an die erste Stelle setzen“, schrieb damals der Heiliger Alfons Maria de Liguori.
Die drei Hauptforderungen waren, wie bereits erwähnt, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Was aber sagt die katholische Kirche zu diesen Positionen?
Die Antwort der katholischen Kirche
Aus katholischer Sicht wird Freiheit nicht als absolute Autonomie verstanden, sondern als die Fähigkeit, das Gute zu wählen und dem Willen Gottes zu folgen. Der revolutionäre Freiheitsbegriff ist oft anarchisch und antireligiös.
„Eine falsche Freiheit, die von der Wahrheit getrennt ist, wird zur schlimmsten Sklaverei“, schrieb dazu schon der Heilige Augustinus.
Die Kirche lehrt, dass alle Menschen vor Gott gleich sind, erkennt aber auch die natürliche Hierarchie und die unterschiedlichen Rollen in der Gesellschaft an. Die radikale Gleichheitsidee der Revolution, die oft zur Abschaffung aller traditionellen Hierarchien führte, wird als zerstörerisch und gegen die natürliche Ordnung gerichtet angesehen.
Der Heilige Kirchenlehrer Thomas von Aquin schreibt zu dem christlichen Prinzip der Gleichheit in der Summa Theologiae: „Gleichheit ist nur in der nächsten Welt möglich. In dieser Welt gibt es eine natürliche Hierarchie, die von Gott gewollt ist“.
Papst Leo XIII. ergänzt: „Es ist in der Natur des Menschen, dass nicht alle gleich sind. Unterschiedliche Talente, unterschiedliche Fähigkeiten und unterschiedliche Rollen im Leben sind vom Schöpfer vorgesehen und tragen zur Harmonie der Gesellschaft bei“.
Brüderlichkeit ist ein christliches Prinzip, das tief in der Lehre Jesu verwurzelt ist. Die Revolution betonte jedoch die Solidarität innerhalb einer Klasse, Rasse oder Nation, während die Kirche eine universelle Brüderlichkeit lehrte, die alle Katholiken umfasst.
„Eine Brüderlichkeit, die nicht auf Christus und seiner Kirche gegründet ist, ist eine gefährliche Illusion. Wahre Brüderlichkeit kann nur in der Einheit des Glaubens und der christlichen Liebe bestehen“, kommentiert der Heilige Papst Pius X. den Irrtum.
Zu diesen drei Kernideen der Französischen Revolution, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit fasst Papst Gregor XVI. folgendes zusammen: „Die revolutionären Ideen von Freiheit und Gleichheit führen zur Verachtung der göttlichen und menschlichen Gesetze und zur Anarchie.“
Wen wundert es bei dieser Betrachtung der Revolution noch, dass das Heiligste des Christentums, die katholische Kirche, so verachtet und verhöhnt wird? Die Revolution hat alle christlichen Werte pervertiert und umgedeutet. Dann schreckt sie auch nicht davor zurück, das Opfer unseres Herrn anzutasten.