Erstmals seit 2017 hat mit Papst Leo XIV. wieder ein Papst persönlich an der traditionellen Fronleichnamsprozession im Zentrum Roms teilgenommen. Nach einem Gottesdienst am frühen Sonntagabend vor der Lateranbasilika zog er gemeinsam mit zahlreichen Gläubigen und Geistlichen in einer festlichen Prozession zur Basilika Santa Maria Maggiore und trug dabei die Monstranz mit der gewandelten Hostie.
Das Fest des Leibes und Blutes Christi
Das katholische Hochfest Fronleichnam, das 1264 von Papst Urban IV. eingeführt wurde, feiert den Leib und das Blut Christi. Während es in einigen Ländern ein gesetzlicher Feiertag ist, wird es in Italien – da dort kein Feiertag – traditionell am darauffolgenden Sonntag begangen.
Die Rückkehr zur Prozession markiert eine Wiederaufnahme der langjährigen Tradition, die bereits unter Papst Johannes Paul II. (1978–2005) fest etabliert wurde: Messe an der Lateranbasilika und anschließender Prozessionszug nach Santa Maria Maggiore.
Traditionsbruch unter Papst Franziskus
Papst Franziskus, Leos Vorgänger, hatte diese Praxis ab 2018 unterbrochen und feierte Fronleichnam stattdessen in römischen Vororten. In den folgenden Jahren verhinderten die Corona-Pandemie sowie seine zunehmenden gesundheitlichen Probleme eine Rückkehr zur traditionellen Form. Papst Franziskus hat über Jahre hinweg keine heilige Messe zelebriert, wohingegen Johannes Paul II bis kurz vor seinem Tod, mit schwersten gesundheitlichen Einschränkungen, regelmäßig zelebrierte. Zwar wurde die Prozession 2023 teilweise wieder aufgenommen, Franziskus konnte jedoch krankheitsbedingt selbst nicht daran teilnehmen. Mit der diesjährigen Prozession knüpft Papst Leo XIV. nun bewusst an die über Jahrzehnte gepflegte Tradition an und lässt sie wieder aufleben, zur Freude der Gläubigen und zur Ehre Gottes.