Die neue 3,2-Millionen-Kampagne zeigt einmal mehr, wie sehr politische Akteure versuchen, die verweltlichten evangelikalen Szenen Amerikas zu instrumentalisieren. Wo Theologie längst Popkultur geworden ist und „Worship-Events“ die Lehre ersetzen, greifen Lobbygruppen problemlos ein – und kaufen sich Einfluss mitten in den Gemeinden.
Schwere Kampagne
Israel betreibt aktuell eine 3,2-Millionen-Dollar-Kampagne, um christliche Gemeinden in den USA gezielt für pro-israelische Positionen zu mobilisieren. Die Aktion läuft unter dem Namen Show Faith by Works und wird direkt vom israelischen Außenministerium gesteuert. Zielgebiet sind vor allem Megakirchen und evangelikale Communities im Westen der USA – insgesamt rund 3,8 Millionen potenzielle Personen, darunter Pastoren, Influencer und Gemeinden.
Über digitale Werbung, Geofencing, KI-Targeting und persönliche Ansprache sollen „Kirchen“ mit politischen Botschaften versorgt werden. Berichte sprechen sogar davon, dass Pastoren für Inhalte bezahlt werden. Auch Influencer-Deals mit Tausenden Dollar pro Posting sind Teil der Strategie. Promi-Namen wie Chris Pratt oder Stephen Curry tauchen in internen Überlegungen auf, auch wenn sie selbst nicht beteiligt sind.
Die israelische Regierung versucht damit, den schwindenden Rückhalt junger Evangelikaler aufzuhalten und ihre Gemeinden als verlässliche Unterstützer Israels zu binden.
Für katholische Beobachter zeigt sich hier erneut, wie massiv und aggressiv politische Kräfte versuchen, Meinungen zu steuern.





