Basilius der Große und die Krise der Kirche

Als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Der hl. Basilius der Große, Bischof von Cäsarea, verfasste im Jahre 376 einen Brief an die Bischöfe von Italien und Gallien, in dem er den Zustand der Kirche in den damaligen arianischen Wirren beschreibt. Dieser erinnert in mehrfacher Hinsicht an den Zustand der Kirche in den gegenwärtigen modernistischen Wirren. Der heilige Bischof schreibt von „unsern Kümmernissen, denen wir unserer Sünden wegen preisgegeben wurden“.[1]

Der hl. Basilius legt dar: „Ein Verbrechen, das jetzt furchtbar geahndet wird, ist die gewissenhafte Beobachtung der Traditionen der Väter. Deshalb werden die Gottesfürchtigen aus der Heimat verstoßen und in die Einöden verbannt. Nicht das graue Haar wird von den Richtern der Ungerechtigkeit geachtet, nicht die Ausübung der Religion, nicht der Wandel nach dem Evangelium, dem man von Jugend an bis ins Greisenalter treu geblieben.“ Als eine Folge der Wirren nennt er „die Verheerung des ganzen Klerus“ und klagt: „In Trauer verwandelt sind unsere Feste, geschlossen die Bethäuser, die Altäre ohne geistlichen Dienst. Nicht mehr versammeln sich die Christen, nicht mehr führen Lehrer den Vorsitz; es gibt keine Heilsunterweisungen mehr, keine festlichen Versammlungen, keine nächtlichen Lobgesänge, nicht mehr jenes selige Frohlocken der Seelen, das bei den Gottesdiensten und der Teilnahme an den geistigen Gaben in den Seelen derer aufsteigt, die an den Herrn glauben. Uns steht es an, zu sagen: ‚Wir haben in dieser Zeit weder einen Fürsten noch einen Propheten, noch einen Führer, noch ein Opfer, noch ein Rauchwerk, noch einen Ort, wo wir vor dem Angesichte des Herrn opfern und Barmherzigkeit finden können [Dan. 3, 38. 39].“[2]

Der hl. Basilius erläutert: „Nicht um Geldes und der Ehre willen, nicht wegen eines andern zeitlichen Gutes werden wir bekriegt, sondern wegen des gemeinsamen Besitzes, wegen des väterlichen Schatzes, des gesunden Glaubens, stehen wir auf dem Kampfplatze.“ Er weist darauf hin, „daß bei uns der Mund der Frommen geschlossen, aber jede freche Lästerzunge derer, die wider Gott Ungerechtigkeit lallen, losgelassen ist! [vgl. Ps. 74, 6 (Hebr. Ps. 75, 6)]“ Er beklagt, dass „der Eingeborne gelästert wird, und niemand ist, der widerspricht“ und hält fest: „Der Hl. Geist wird verachtet und der vertrieben, der die Lästerer widerlegen kann.“ Mit dem Propheten ruft er aus: „‚Wer gibt meinem Haupte Wasser und meinen Augen eine Tränenquelle [Jer. 9, 1],‘ daß ich das Volk viele Tage beweine, weil es durch diese gottlosen Lehren ins Verderben gestürzt wird? Verführt werden die Ohren der Einfältigeren und sind bereits an die ketzerische Gottlosigkeit gewöhnt. Die Kinder der Kirche werden in der Gottlosigkeit auferzogen. Denn was sollen wir auch tun? Die Häretiker spenden die Taufe, geben den aus dem Leben Scheidenden das (feierliche) Geleite, machen Krankenbesuche, bringen Trost den Betrübten, Hilfe den Notleidenden, geben Unterstützung mannigfacher Art und üben die Spendung der Sakramente. Weil all dies durch sie geleistet wird, entsteht zwischen dem Volk und ihnen ein Band der Eintracht, so daß nach Verlauf einer kurzen Zeit, selbst wenn eine Freiheit gegeben würde, keine Hoffnung mehr wäre, die in langer Täuschung Befangenen wieder zur Erkenntnis der Wahrheit zurückzurufen.“[3]

[1] Epistulae 76,1; Bibliothek der Kirchenväter.
[2] Epistulae 76,2; Bibliothek der Kirchenväter.
[3] Epistulae 76,4; Bibliothek der Kirchenväter.

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