Nach der schweren Entweihung des Altars über dem Grab des heiligen Petrus wurde am Montag im Petersdom ein feierlicher Ritus der Sühne vollzogen. Die Handlung war eine Antwort auf die skandalöse Tat vom 10. Oktober 2025, bei der ein Mann nackt zu dem Confessio-Altar stieg und dort urinierte.
Ein weiterer Akt der Entweihung
Entsetzen, Schreie, Gebet – und schließlich griff die vatikanische Polizei ein.
Einige Medienportale erklärten, der Täter leide an einer schweren psychischen Störung. Doch die Tragweite der Tat bleibt unabhängig davon bestehen: Ein Sakrileg im Herzen der Christenheit, unter dem das Grab des Apostels Petrus ruht.
Gemäß dem Kirchenrecht gilt ein Heiligtum als profaniert, wenn dort „Handlungen gesetzt werden, die schwerwiegend und der Heiligkeit des Ortes zuwider sind“. In einem solchen Fall ist der Gottesdienst auszusetzen, „bis die Schändung durch einen Bußritus getilgt ist“. Genau dieser Ritus wurde nun auf Anordnung von Papst Leo XIV. vollzogen.
Der Papst reagierte unmittelbar, nachdem er das Video des Vorfalls gesehen hatte, das durch das Portal Silere non possum veröffentlicht worden war. Er befahl dem Erzbischof der Basilika, Kardinal Mauro Gambetti, „so bald wie möglich den Bußritus zu vollziehen, um die Heiligkeit des Ortes wiederherzustellen und Gott um Vergebung für den zugefügten Schaden zu bitten“. Dennoch wurde der Vollzug zunächst verzögert – erst nach direktem Eingreifen des Papstes fand der Sühneritus am 13. Oktober statt.
Es war die dritte Schändung des Hochaltars innerhalb von zwei Jahren. Am 1. Juni 2023 hatte ein Mann, entblößt und mit der Aufschrift „Rettet die Kinder der Ukraine“, auf demselben Altar gestanden. Am 7. Februar 2025 zerstörte ein anderer Eindringling mehrere Kerzenleuchter und riss die Altartücher herunter – damals blieb eine öffentliche Sühne aus.
Auffällig ist das Schweigen offizieller vatikanischer Medien. Vatican News, das Portal des Heiligen Stuhls, veröffentlichte keinen Bericht über den Bußritus, obwohl dieser im Zeremoniell ausdrücklich vorgesehen ist. Beobachter werten das Schweigen als Zeichen einer problematischen Kommunikationspolitik, die kirchliche Skandale lieber verschweigt als aufarbeitet.
Einen Sühneritus wegen der “LGBTQ-Wallfahrt” hat nie stattgefunden.