Mbale (Uganda) – Religiös motivierte Gewalt erschüttert Uganda: Der 19-jährige Shafiki Wasike wurde am 1. September 2025 von seinem eigenen Bruder Akram Kairoki erstochen – nur einen Tag, nachdem er sich vom Islam losgesagt und taufen lassen hat.
Selbst nach dem Mord verleugnet durch die eigene Familie
Nach Angaben lokaler Quellen nahm Shafiki an einer öffentlichen Veranstaltung teil, bei der auch eine christlich-islamische Debatte stattfand. Tief bewegt von den dort gehörten Worten entschied er sich taufen zu lassen. Diese Entscheidung führte jedoch zu massiver Ablehnung durch seine muslimische Familie. Sein Bruder Akram, ein muslimischer Oberschüler, empfand die Bekehrung als Schande für die Familie und die muslimische Gemeinschaft. Er bedrohte Shafiki mehrfach per Nachricht und erklärte ihn zum „Abtrünnigen“. Am Morgen nach der Taufe kam es schließlich zur Tat: Kurz bevor die beiden ihre Schule in der Stadt Mbale erreichten, zog Akram ein Messer und stach mehrfach auf seinen Bruder ein.
Shafiki wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurz darauf seinen Verletzungen erlag. Der Täter floh zunächst, wurde jedoch einige Tage später von der Polizei festgenommen und wegen Mordes angeklagt.
Besonders erschütternd: Die Familie verweigerte es, Shafikis Leichnam zu berühren oder für ihn zu beten – sie bezeichneten ihn als „Ungläubigen“, weil er Christ geworden war. Der Fall offenbart erneut die anhaltenden Spannungen zwischen Christen und Muslimen in Teilen Ugandas, insbesondere im Osten des Landes, wo der Islam stark vertreten ist. Zwar garantiert die ugandische Verfassung Religionsfreiheit, doch gesellschaftlicher Druck, Drohungen und Gewalt gegen Konvertiten bleiben verbreitet. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen, bei denen Christen, die vom Islam konvertierten, von Familienmitgliedern oder Dorfgemeinschaften angegriffen wurden. Menschenrechtsorganisationen warnen seit Jahren vor einer Zunahme solcher Übergriffe und fordern die ugandischen Behörden auf, Konvertiten besser zu schützen und Täter konsequent zu bestrafen.





