Abwarten und still sein!

Ein Schluck aus der Tasse, die Flammen im Blick – Rom verbrennt, und die Welt nennt es Glück.

Ein Phänomen vor unseren Augen. Ich mag mir kaum ausmalen, wie man mich zu Zeiten Franziskus’ angegriffen hätte, wenn ich gesagt hätte, man solle die Ernennungen, Äußerungen und Verhaltensweisen beiseite lassen und schlichtweg gehorsam sein. Nun, mit Franziskus hat ein langes Pontifikat Geschichte geschrieben. Mit Leo XIV kann es in dieselbe Länge gehen – oder gar darüber hinaus. Wir haben nun gute vier Monate einen neuen Papst, und schon in dieser kurzen Zeit der Stille, die man von uns erwartet, ist viel geschehen.

Papa Leone, warum darf es nicht sein?

Beeindruckend ist die psychologische Wirkung des äußeren Erscheinungsbildes des Heiligen Vaters. Ein wohltuender Anblick. Er wirkt stets zuvorkommend, glücklich, heiter und ausgelassen – und diese Ausstrahlung überträgt sich auf die Gläubigen. Theoretisch ist das nicht falsch, im Normalfall sollte es ja auch so sein. Doch hier zeigen sich nicht nur ein Problem, sondern mehrere.

Leo mag noch so sympathisch wirken, noch so traditionell katholisch erscheinen durch liturgische Gewänder, durch Knien beim Gebet und durch das standhafte Darreichen des Fischerrings zum Kuss (während Franziskus dies gerne verweigerte – man erinnert sich). Und doch: uns Katholiken geht es beim Papst nicht um das Äußere, sondern darum, was er sagt und welche Wirkung er erzielt.

Dazu wurde einiges berichtet – und auch ich habe früh darüber geschrieben (Siehe hier).

Die skandalösen Ernennungen von Ultramodernisten in wichtige Ämter, die ewige Beschwörung des Ökumenismus, die Mentalität „seit dem Zweiten Vatikanum ist alles besser“ und die vielen Irrtümer, die geäußert wurden, machen Bauchschmerzen. Und was dieses Pontifikat noch stärker prägt, ist das legendäre Schweigen.

Wo die Welt nach Aufmerksamkeit schreit, hatte Franziskus – und hat nun auch Leo XIV – stets offene Ohren und eine bereitwillige Stimme. Außer es ginge darum, eine andere Linie zu zeigen. So etwa beim Mordanschlag auf Charlie Kirk: Die sozialen Medien zerreißen sich, Liberale feiern genüsslich und ausgiebig den Mord an einem Familienvater, andere versuchen aufzuzeigen, wie weit die Gewalt in unseren Gesellschaften fortgeschritten ist.

Uns ist bekannt: Charlie Kirk war Protestant, doch mit erkennbar wachsenden Zügen hin zum Katholischen. Candace Owens berichtete, dass er begann, den Rosenkranz zu beten. Ebenfalls ist bekannt, dass er die heilige Messe besuchte – Beweisbilder findet man im Netz – und dass er die heilige Kommunion nicht empfing. Er wusste, was katholisch ist, und respektierte es. Dennoch: Der Heilige Vater nennt alle „Brüder“, außer jene, die konservativ sind.

Es reichte nur für eine 08/15-Trauerbekundung in einem Hinterzimmer – fernab von Kameras und Mikrofonen. Alles andere, was den Globalisten mundet, wird dagegen frei und lautstark hinausposaunt. Betrachtet man dies sorgfältig, wie könnte man da zum Schluss kommen, mit Leo XIV stünde eine Kehrtwende bevor? Ja, Wunder geschehen. Doch man kann sich nicht auf bloße Hoffnung ausruhen, wenn nichts Sicheres vorliegt.

Faktisch sieht es leider so aus: Der zerstörerische Kurs des Zweiten Vatikanums geht weiter. Man wählt nun keine Abrissbirne mehr, sondern arbeitet Stein für Stein, subtiler, aber unaufhaltsam.

Und doch hat man durch das sympathische Erscheinungsbild etwas Neues geschaffen: Blindheit. Dabei ist es gleichgültig, aus welchen Beweggründen der Heilige Vater handelt. Für uns ist einzig entscheidend, was mit der Kirche geschieht und welche Folgen seine Worte und seine Personalpolitik zeitigen. Doch die Blase droht zu platzen. Bekannte Apologeten und Autoren wie Dr. Taylor Marshall und Peter Kwasniewski rieten noch, dem Heiligen Vater Zeit zu geben und „nicht alles so genau zu nehmen“. Doch eine Disney-Popkonzert-Veranstaltung auf dem Petersplatz, mit Musikern, die Nacktheit, Drogenkonsum und Tätowierungen verherrlichen, eine Drohnenshow mit einem gigantischen Franziskus-Antlitz und die Nutzung des Petersdoms für sodomitische Propaganda (hierzu schweigt man in Rom) reißen uns jäh in die bittere Realität. Willkommen allerseits – die Show geht weiter!

Abwarten, Zeit lassen, still sein

Du kannst schweigen. Doch wann bist du mitschuldig? Ich sage dies mit Vorsicht. Viele werden so arglistig getäuscht, dass sie überzeugt sind, es laufe nun alles besser. Nicht jeder liest täglich Nachrichten und weiß, was geschieht. Ja, es tut weh, aber dies ist die bittere Pille der Realität. Wir müssen sie aushalten, den Glauben bewahren und die Tugenden leben. Aufopfern und gerne leiden!

Auch ich freute mich anfangs, als ich im Radio die Nachricht hörte: der neue Papst heißt Leo XIV. Sofort dachte ich an Leo XIII, ohne noch zu wissen, wer konkret dahintersteckt. Mir war klar, dass unter den Kardinälen niemand war, der eine echte Umkehr im Programm trug. Aber ich hoffte dennoch, dass in diesem Moment eine Umkehr geschehen sei, ein Wunder.

Doch die Tage vergingen, die Meldungen folgten, und die Skandale häuften sich.

Nun, liebe Leser, stehen wir hier: Das Schiff Petri wankt weiter, auch wenn Franziskus nicht mehr an Bord ist. Doch wissen wir, dass unser Herr und Heiland gerade in solchen Stürmen, Krisen und Prüfungen uns mahnt, Ihm zu vertrauen.

Wenn unser liebster Herr die Apostel so hart prüfte – jene, die Ihm so nah waren –, und wenn unser Herr Jesus sogar Seiner und unserer liebsten Mutter eine solche Prüfung auferlegte („Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und Ich haben Dich mit Schmerzen gesucht!“ – Lukas 2,48), dann müssen auch wir in dieser Krise den Herrn – mit Schmerzen – suchen. Gerade deshalb sollten wir viel für den Heiligen Vater beten.

Das Gute: Er ist da – zu jeder Zeit.
Im Gebet, im Beichtstuhl, in der heiligen Kommunion. Kein Fürst der Erde, kein Herrscher dieser Welt gewährt uns den Eintritt zu sich – doch Gott selbst tut es. Trotz all unserer Beleidigungen neigt Er sich herab, vergibt im Beichtstuhl und zieht in unser Herz ein, sooft wir es begehren. Welch erhabenes Privileg! Lasst uns dankbar sein – zu jeder Stunde.

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