Der Patriarch Jakob und seine Familie geben uns ein schönes Beispiel dafür, wie eine Bekehrung zu Gott aussieht – mit einem prophetischen Bild auf die Taufe. Im Zusammenhang damit zeigt uns die Heilige Schrift auch, wie gefährlich die Wahrsagerei ist, hinter der die unreinen Dämonen stecken.
Entfernt eure Götzen, wir bauen Gott einen Altar
Gott befahl Jakob, nach Bet-El hinaufzuziehen, um sich dort mit seiner Familie niederzulassen und Gott einen Altar zu errichten (Genesis 35,1). Diesem Befehl Gottes kam der Patriarch Jakob nach und befahl seiner Familie, alle Götzen, die sie bei sich hatten, zu sammeln, sich zu reinigen und neue Kleider anzuziehen – denn mit der Abgötterei ist es jetzt zu Ende (Genesis 35,2). Jakob wusste, dass Gott ihn in seiner Not unterstützte, und wollte ihm zum Dank den besagten Altar bauen (Genesis 35,3).
Genesis 35,4
Da übergaben sie ihm alle fremden Götzen, die sie bei sich hatten, und die Ohrringe, die sie an ihren Ohren trugen. Und er vergrub sie unter der Terebinthe, welche bei Sichem ist.
In dieser Begebenheit sehen wir ein Vorausbild auf die Taufe – das Bad zur Wiedergeburt (Titus 3,5). Das Haus Jakob hat sich von den Götzen zu Gott bekehrt (1. Thessalonicher 1,9) und sich gereinigt. Diese Reinigung, die im Kontext der rituellen jüdischen Waschungen steht, ist ein Hinweis auf die Taufe, die uns von den Sünden abwäscht (Apostelgeschichte 22,16). Jakob fordert seine Familie auf, sich nach der Bekehrung zu Gott und der Waschung neue Kleider anzuziehen. Mit der Taufe haben wir Katholiken Christus selbst angezogen (Galater 3,27). Ein faszinierendes Vorausbild auf das Sakrament der heiligen Taufe.
Die Götzeneiche begegnet uns zu späterer Zeit erneut in der Bibel
Der Baum, unter dem Jakob die Götzen vergraben hat, begegnet uns zu späterer Zeit im Buch der Richter.
Richter 9,37
Gaal aber sprach wieder: Siehe, von der Mitte des Landes herab ziehen Leute, und eine Schar kommt auf dem Wege, der an der Orakel-Eiche vorbeiführt.
Dort wird der Baum „Orakel-Eiche“ (Allioli-Bibel) genannt, was darauf schließen lässt, dass die Wahrsager der Götzendiener an diesem Ort ihre Rituale vollzogen. Das Buch der Richter berichtet an vielen Stellen von den Konflikten Israels mit den Völkern der Baalim – den Götzendienern –, welche das Volk Israel immer wieder zum Abfall von Gott verführt haben. Die Götzenfiguren an sich sind machtlos, doch sind sie Vehikel der Dämonen. Die Götzenfiguren – aber vor allem die Verehrung derselben – geben die Wahrsager in die Hand des Teufels und seiner Dämonen. Die Orakelsprüche gelangen von den Dämonen an die Wahrsager, die sich durch Götzendienst und Opfer den unreinen Geistern freiwillig hingeben. Damit dienen sie dem Satan als Sprachrohr. In der Apostelgeschichte treiben die Apostel einen Wahrsagedämon aus einer Sklavin aus, die ihrem Herrn großen Gewinn brachte (Apostelgeschichte 16,16–19).
Die Orakel-Eiche in der Bibel ist keine Ausnahme. In antiken Berichten wird häufig von Bäumen berichtet, die mit Wahrsagerei im Zusammenhang stehen. So berichtet der griechische Dichter Homer von einem wahrsagenden Lorbeerbaum in Delphi sowie von einer Orakel-Eiche bei Dodona. Silius berichtet von Orakelbäumen in Nordafrika, von denen man glaubte, dass die Gottheit im Baum lebe.
Gott warnt uns vor der Wahrsagerei
Levitikus 19,31
Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer und Wahrsager! Befragt sie nicht! Ihr verunreinigt euch durch sie. Ich bin der Herr, euer Gott!
Gott verbietet jede Art der Wahrsagerei. Wahrsager beziehen ihre Botschaften von den Dämonen, die sie durch ihre Rituale anrufen. Die Weissagung durch Gott (1. Thessalonicher 5,20) geschieht ohne Zutun des Menschen. Ein Wahrsager hingegen verwendet Hilfsmittel wie Kartenlegen, Glaskugeln und dergleichen – womit sie abergläubischen Götzendienst betreiben.
Die angerufenen Dämonen kennen die Zukunft nicht. Sie stellen bloß scharfsinnige Prognosen auf, die unter Umständen eintreffen können, da sie diese Ereignisse auch selbst erzeugen können – denn die Menschen rufen sie an und geben ihnen damit Spielraum in ihrem Leben. Dabei handeln die bösen Geister nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus purem Hass. Sie wollen nur von den Menschen verehrt werden, um sie von Gott zu entfernen, damit sie mit ihnen in die Hölle kommen.
Matthäus 25,41
Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: „Hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist!“
Nehmen wir uns das Haus Jakob zum Vorbild: Sie kehrten den Götzen den Rücken, wuschen sich rein von ihrer Sünde und begannen ein neues Leben. Das wahre neue Leben beginnt in Christus, unserem Herrn und Gott.